LID. Eine über dem Bedarf liegende Versorgung der Mastkälber mit Vitamin A führt zu einer Anreicherung von Vitamin A in der Leber. Aus der Sicht der menschlichen Ernährung ist dies unerwünscht, da bei einer überhöhten Aufnahme von Vitamin A in den ersten Wochen der Schwangerschaft Missbildungen am Fötus entstehen können.
Die Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) machte im Jahre 1991 auf diesen Umstand aufmerksam. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere in Posieux FR (RAP) hat in der Folge die Mischfutterhersteller auf die Zusammenhänge hingewiesen. Dadurch hätte eine deutliche Senkung der Vitamin A-Gehalte in den Kalbslebern erreicht werden können, erklärte die RAP in einer Pressemitteilung. 1991 wurden in 18 Leberproben die Vitamin A-Gehalte erhoben: In die Erhebung des Jahres 1997 wurden 40 Lebern aus 5 verschiedenen Schlachthöfen in der ganzen Schweiz einbezogen. Der Anteil der Lebern, die den von der EEK empfohlenen Gehalt nicht übersteigen, konnte dabei von 11 % im Jahre 1991 auf 82 % im Jahre 1997 erhöht werden. Laut RAP hätte sich die Situation bei den Vitamin A-Gehalten in den Kalbslebern durch gemeinsame Anstrengungen mit der Mischfutterindustrie somit eindeutig verbessert.
Mediendienst Nr. 2356 vom 02. April 1998