LID. In der Schweiz sind im November vier neue Fälle von Rinderwahnsinn (BSE) gemeldet worden. Damit steigt die Gesamtzahl von registrierten Fällen in diesem Jahr auf 45. Das Bundesamt für Veterinärwesen (Bvet) spricht von einem weiterhin günstigen Verlauf.
Die jüngsten drei klinischen Fälle stammen aus den Bezirken Frauenfeld TG, Echallens VD und La Gruyère FR. Der vierte Fall war eine Krankschlachtung im Kanton Appenzell Innerrhoden, wie das Bvet auf seiner Internetseite mitteilte. Alle vier Tiere wurden nach dem Inkrafttreten des Tiermehl-Fütterungsverbots vom 1. Dezember 1990 geboren. In diesem Jahr wurden bisher 22 klinische Fälle gemeldet.
Das Bvet sei nach wie vor der Meinung, dass die Tendenz von BSE-Fällen positiv verlaufe, erklärte Sprecher Heinz Karl Müller gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Die Gesamtzahl von BSE-Fällen von 1998 sei mit 14 klar zu tief ausgefallen. Seit 1995 gebe es nämlich einen stetigen Abwärtstrend. Mit den heutigen Methoden und der inzwischen vorherrschenden Sensibilität wären früher mindestens doppelt so viele Fälle ausfindig gemacht worden. Im Rahmen des bis Frühling dauernden Untersuchungsprogramms (UP99) wurden bisher 23 Fälle registriert, drei davon waren Tiere aus Normalschlachtungen.
Es gebe immer ein paar Tiere, welche nicht erkannt werden könnten, erläuterte Müller. Dennoch sei es unzutreffend, von BSE-Fleisch zu sprechen. Hirn, Rückenmark und Risiko-Organe wie Milke, Milz oder Darmteile würden nämlich immer entfernt. Im Muskelfleisch seien noch nie BSE-Infektionen nachgewiesen worden.
Mediendienst Nr. 2443 vom 09. Dezember 1999