LID. Die Hälfte der 155 Arbeitsplätze bei Lipton-Sais im thurgauischen Horn – Tochter des Unilever-Konzerns – sind gefährdet. Das Unternehmen prüft derzeit die Zukunft der Ölmühle und Raffinerie.
Bei der Geschäftsleitung der Lipton-Sais AG in Zug wurden Angaben des "St. Galler Tagblatts" bestätigt, nach denen der Ölmühle in Horn die Schliessung droht. Einerseits sinke der Verkauf von Öl an industrielle Grosskunden, andererseits falle durch die Agrarreform die begrenzte Preis- und Absatzgarantie für Ölsaaten weg. Dadurch gerate die Schweizer Produktion unter Preisdruck durch die ausländische Konkurrenz. Ölmühlen in der EU wiesen Verarbeitungskapazitäten von bis zu zwei Millionen Tonnen auf, während die Horner Mühle 1998 rund 120’000 Tonnen Raps, Soja und Sonnenblumen verarbeitete.
Bis zum Februar 2000 soll die Studie über den Standort Horn bei Lipton-Sais vorliegen. Bei der Unilever-Tochter geht man davon aus, dass die Abfüllerei in Horn nicht gefährdet sei. Falle der Entscheid gegen die Ölmühle, dauere es "sicher ein Jahr", bis sie geschlossen werde.
Die 1916 gegründete "Società anonima Italo-Svizzera per la produzione degli olii vegetali (SAIS)" wurde um 1930 mit der "Astra" fusioniert. Beide gehörten damals bereits zum Unilever-Konzern. 1992 wurden Sais und Lipton zusammengeschlossen.
Mediendienst Nr. 2444 vom 16. Dezember 1999