Der Krautstiel ist ein typisches Schweizer Gemüse. In Deutschland und Frankreich ist er nur wenig bekannt, allenfalls in Italien gibt es noch einen nennenswerten Krautstiel-Anbau. Er kommt jetzt in die Läden und wird derzeit noch im Gewächshaus gezogen, die Hauptlieferregionen sind das Züribiet und Genf.
Die Deutschen, die den Krautstiel trotzdem kennen, sagen ihm Stielmangold, und das weist darauf hin, dass der Krautstiel ein enger Verwandter des Mangold oder auch Blattmangold ist, der zum Beispiel für die Bündner Spezialität Capuns verwendet wird. Der Blattmangold hat an Bedeutung verloren, früher wurde er häufig fein gehackt gegessen, wurde dann aber vom geschmacklich etwas feineren Spinat verdrängt.
Gesund ist der Krautstiel, weil er Folsäure, Betakarotin, Kalium, Kalzium, Eisen und Mangan enthält. Vom Krautstiel gibt es auch eine rote Variante. Seine Blätter werden allerdings beim Kochen unansehnlich grau. Dem kann abgeholfen werden, indem man ihn nach kurzem Blanchieren in etwas karamelisiertem Zucker, Butter und Salz schwenkt und sofort serviert.
Tipp der Woche
Gegarte Krautstiele werden schnell glasig und unschön. Sie sollten nach der Zubereitung rasch angerichtet werden und sofort auf den Tisch kommen.
Kraut und Stiel landen im Topf
Wie es der Name andeutet, kann man vom Krautstiel sowohl das Kraut wie auch den Stiel geniessen. Der dicke weisse Stiel wird geschnitten, die dünne Haut abgeschält, anschliessen können die Stücke gedünstet oder gratiniert werden. Aus den gekochten Stielen gibt es auch einen feinen Salat. Die grünen Blätter werden – wie beim Blattmangold – fein gehackt und gekocht. Oder aber mit Reis, Pilzen oder anderen feinen Zutaten gefüllt und zu kleinen Rouladen geformt.
Krautstielwähe mit Rohesspeck und Jurakäse
Für 4 Personen
1 Blech von 28 cm ø, Backpapier für das Blech
Teig: 200 g Mehl; 3/4 TL Salz; 80 g Butter, kalt, in Stücke geschnitten; 0,75 dl Wasser; 1 EL Essig, nach Belieben
Belag: 750 g Krautstiele; 75 g Jurakäse, gerieben; 100 g Rohessspeck, in Streifen geschnitten
Guss: 150 g Mascarpone, Raumtemperatur; 1,5 dl Milch; 2 Eier; 1 Knoblauchzehe, gepresst; 3/4 TL Salz; Pfeffer aus der Mühle, Muskatnuss
Für den Teig Mehl und Salz mischen. Butter beifügen und zu einer krümeligen Masse verreiben, eine Mulde formen. Wasser und Essig hineingiessen. Zu einem Teig zusammenfügen, nicht kneten. In Folie gewickelt 30 Minuten kühl stellen.
Für den Belag Krautstiele in Kraut und Stiele trennen, beides in ca. 3 cm breite Streifen schneiden. Separat in siedendem Salzwasser knapp weich garen, abgiessen und kalt abschrecken.
Für den Guss alle Zutaten verrühren, würzen.
Teig auf wenig Mehl rund, ca. 3 mm dick auswallen. Im mit Backpapier belegten Blech auslegen und Teigboden einstechen, 15 Minuten kühl stellen.
Jurakäse, Krautstiele und Rohessspeck auf dem Teigboden verteilen. Guss darüber giessen.
Auf der untersten Rille des auf 220 °C vorgeheizten Ofens 25-30 Minuten backen.
Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte