Wenn es ein Gemüse gibt, dem die aktuelle Kälte völlig egal ist, dann ist es der Federkohl. Bis zu minus 15 Grad hält er aus. Die Kälte verhilft ihm sogar zu mehr Geschmack, indem die Stärke in Zucker umgewandelt wird.
Der Federkohl ist zwar mit den anderen Kohlarten – dem Weisskohl, dem Rotkohl oder dem Wirz – verwandt, hat aber keinen Kopf, sondern besteht aus einem Bündel von gekrausten Blättern mit weisslichen, harten Stielen.
Für die Zubereitung ist wichtig, dass das Gemüse gut gewaschen wird. Es wird gekocht oder gedämpft, roh sollte es nur in kleinen Mengen, beispielsweise als Salatwürze gegessen werden. Besonders fein sind Kombinationen mit Würsten, mit Speck oder Rindfleisch.
Tipp der Woche
Beim Einkauf von Federkohl darauf achten, dass die Blätter sattgrün sind. Gelbliche Ränder deuten auf Nährstoffmangel hin. Federkohl ist kühl gelagert sehr lange haltbar und kann auch tiefgefroren werden.
Am Federkohl ist was dran
Der Federkohl ist nahrhaft, unter den Kohlarten hat er den höchsten Eiweiss- und Kohlenhydratgehalt. Ferner enthält er viel Vitamin C, viel Kalzium, das wichtig ist für den Knochenaufbau, und andere Mineralien wie Kalium, Eisen oder Phosphor.
In der Schweiz ist der Federkohl wenig bekannt, er wird meist auf Wochenmärkten oder im Direktverkauf angeboten. In Norddeutschland dagegen, wo er Grünkohl heisst, gibt es eine lange Tradition nicht nur in der Küche, sondern auch im Brauchtum mit lokalen Grünkohlessen und Grünkohlfahrten. Im niedersächsichen Oldenburg wird jedes Jahr der Titel des Grünkohlkönigs vergeben – bevorzugt wird dabei die nationale Politprominenz wie etwa der ehemalige Aussenminister Frank Walter Steinmeier oder der Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.
Als relativ anspruchsloses Gemüse unkompliziert im Anbau und auch resistent gegen die verbreitete Kohlhernie, war der Federkohl im Mittelalter ein wichtiges Grundnahrungsmittel, und auch bei den Römern war er schon bekannt und beliebt.
Caldo verde (Portugiesische Kohlsuppe)
Für 4 -6 Personen
350-450 g Federkohl; 450 g mehlig kochende Kartoffeln, z. B. Christa, Agria; 1 grosse, weisse Zwiebel; 2 Knoblauchzehen; 2 Chorizos oder 1 Lauchwurst; Butter zum Dämpfen; 1-1,2 l Gemüse- oder Fleischbouillon, heiss; Salz; 40 g Butter; 1 TL Kümmel; Pfeffer aus der Mühle
Kohl in Streifen schneiden. Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Chorizos in Rädchen schneiden, Lauchwurst ganz beifügen. Zwiebeln und Knoblauch in Butter 10 Minuten dämpfen. Bouillon dazugiessen, bei kleiner Hitze 5 Minuten köcheln. Kartoffeln und Wurst beifügen. Zugedeckt bei kleiner Hitze 15-20 Minuten köcheln, bis die Kartoffeln weich sind. Kartoffeln mit einem grossen Schwingbesen fein zerdrücken. Suppe aufkochen, Kohl dazugeben und 8-10 Minuten köcheln. Mit Salz abschmecken. Lauchwurst in Scheiben schneiden, in die Suppe zurückgeben. Butter schmelzen lassen. Kümmel beifügen, einmal aufschäumen lassen.
Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte
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