LID. Österreich und Italien haben ihren Streit um die Rechte an der Rasse der Lippizaner beigelegt, wie aus einer Meldung von Agra-Europe (AgE) hervorgeht. Die Landwirtschaftsminister der beiden Staaten, Wilhelm Molterer und Pablo De Castro, unterzeichneten eine Erklärung, wonach beide Seiten das Zuchtbuch des österreichischen Bundesgestüts Piber als Zuchtbuch über den Ursprung der Lipizzaner anerkennen. Damit endete eine jahrelange Auseinandersetzung. Die Regierung in Rom hatte Wien das Recht an der Edelrasse unter Hinweis auf den Friedensvertrag von St. Germain abgesprochen. Darin hatte sich Österreich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verpflichten müssen, Teile der Zuchtbücher und mehrere Dutzend Lipizzaner-Pferde an Italien abzutreten. Mit der Einigung über das Ursprungszuchtbuch steht jetzt fest, dass Österreich die Kriterien für die Rasse der Lipizzaner bestimmt. Ein neuer Streit könnte den Wienern nun allerdings mit Slowenien ins Haus stehen. Ljubljana meldete Besitzansprüche an mit der Begründung, der Ursprung der Rasse liege bekanntlich im slowenischen Lipica.
Mediendienst Nr. 2400 vom 11. Februar 1999