LID. Der Markt habe die Landwirtschaft mehr verändert als die Agrarpolitik, heisst es im Jahresbericht 2002 des St. Gallischen Bauernverbands, der am 14. März veröffentlicht wurde. Das ungenügende Einkommen der Bauern habe den Verbandsvorstand an jeder Sitzung beschäftigt. Im Vergleich zu den Jahren 1998 bis 2000 sei der Jahresverdienst pro Familienarbeitskraft um 8’000 Franken auf durchschnittlich 30’400 Franken gesunken. Fast die Hälfte der Einbussen sei auf höhere Fremdkosten zurückzuführen. Der St. Gallische Bauernverband hat den Bundesrat 2002 in zwei Schreiben daraufhin gewiesen, "dass die soziale Verträglichkeit einer nachhaltigen Agrarpolitik vernachlässigt werde". Er forderte Massnahmen, um weitere Einkommenseinbrüche zu verhindern.
Im Kanton St. Gallen erhielten im vergangenen Jahr 4’381 landwirtschaftliche Betriebe Direktzahlungen. Etwa jeder zehnte Hof davon betrieb Biolandbau. 2’557 Betriebe erfüllten die Bedingungen für den regelmässigen Auslauf der Tiere im Freien, und gut 1’000 Höfe verfügten über besonders tierfreundliche Ställe.
Der St. Gallische Bauernverband vertritt die Interessen der Bauernfamilien, bietet diesen Dienstleistungen an und betreibt Öffentlichkeitsarbeit. Ferner gibt er wöchentlich die Fachzeitschrift "St. Galler Bauer" in einer beglaubigten Auflage von rund 11’000 Exemplaren heraus.
Mediendienst Nr. 2608 vom 20. März 2003