LID. In Frankreich sind seit November bereits sieben Menschen an Listeriose gestorben, darunter zwei Neugeborene. Insgesamt wurden landesweit 24 Fälle der Lebensmittelkrankheit registriert, die durch Listeria-Bakterien übertragen wird.
Die beiden Neugeborenen steckten sich bereits im Mutterleib an, sagte der Generaldirektor des nationalen Gesundheitsamtes, Jacques Drucker, in Paris. Sie seien dann zu früh auf die Welt gekommen und wenige Tage später gestorben. Bei den fünf Erwachsenen habe es sich um alte und geschwächte Menschen gehandelt.
Besonders anfällig für Listeria-Bakterien sind Frischfleischprodukte sowie die in Frankreich beliebten Käsesorten aus Rohmilch. Die Staatssekretärin für Verbraucherschutz, Marylise Lebranchu, teilte mit, die Haltbarkeitsdaten für Wurstwaren würden mit sofortiger Wirkung von 42 auf 30 Tage reduziert.
Listeriose-Infektionen können hohes Fieber, Erbrechen und Übelkeit hervorrufen. Gefährlich ist die Krankheit vor allem für kleine Kinder, ältere Menschen und Schwangere. Schätzungen zufolge erkranken in Frankreich jedes Jahr zwischen 300 und 500 Menschen an Listeriose. In 15 bis 20 Prozent der Fälle endet die Krankheit tödlich. Behandelt wird sie mit einer dreiwöchigen Antibiotika-Therapie.
Mediendienst Nr. 2453 vom 24. Februar 2000