LID. Die Schweiz ist ein klassisches Käseland, doch das Käsen ist Fachleuten vorbehalten. Im Milchwirtschaftlichen Museum Kiesen im Kanton Bern kann es nun jedermann selbst ausprobieren – am Computer: Eine neue Ausstellung macht das virtuelle Käsen möglich und beantwortet zahlreiche Fragen rundum den Weg der Milch von der Kuh bis zum schmackhaften Käse, die Käseherstellung und den Käserberuf, wie das Museum mitteilt.
Dabei können Besucherinnen und Besucher am Bildschirm am Beispiel eines Raclette-Käses virtuell den Weg der Käseherstellung verfolgen und ihre Kenntnisse und fertigkeiten testen. Sie werden in die Rolle des Käsers versetzt, der in chronologisch richtiger Reihenfolge die einzelnen Herstellungsschritte ausführen sollte. Dabei wird anschaulich, praxisgerecht und unterhaltsam die Entstehung des Käses von der Milch bis zum fertigen Laib erklärt, wie die Veranstalter schreiben. Das virtuelle Käsen könne von Gross und Klein gespielt werden und eigne sich besonders gut für Schulklassen und Jugendliche vor der Berufswahl. Die im Ausstellungsraum gezeigten Bilder und Texte vermitteln ebenfalls Wissenswertes aus der Milchwirtschaft. Besichtigt werden kann auch die alte, originalgetreu nachgebildete Käseküche aus dem letzten Jahrhundert. Die Ausstellung wurde fachlich gestaltet von Willi und Eva Ebinger und Agnes Weber aus Bern.
Ursprünglich wurde in der Schweiz nur auf den Alpen Käse hergestellt. Erst um 1815 nahm in Kiesen BE die erste genossenschaftlich organisierte Dorfkäserei für Emmentaler ihren Betrieb auf. Die kleine Käserei war bis gegen Ende des letzten Jahrhunderts in Betrieb und wurde 1974 zum Museum umgestaltet.
Ausstellung "Virtueller Käse-Spass". Milchwirtschaftliches Museum Kiesen BE. Geöffnet bis 31. Oktober 1999 täglich von 14 bis 17 Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen. Der Eintritt ist frei. Für den Besuch des Museums muss eine gute halbe Stunde gerechnet werden.
Mediendienst Nr. 2427 vom 19. August 1999