LID. Der Schweizer Käsehandel leidet unter dem schwachen Euro. Seit dem 1. Januar 2001 sei der Euro gegenüber dem Schweizer Franken um über 10 Prozent gefallen, teilte die Käseorganisation Schweiz (KOS) am Mittwoch, 15. Mai mit. Dazu kommen Kürzungen der Exportsubventionen. Kontinuierlich hätten die Exportfirmen in den letzten eineinhalb Jahren bei allen Käsesorten ihre Wertschöpfung eingebüsst. Auf den EU-Exportmärkten müssten daher die Preise je nach Käsesorte um 0.50 bis 1.50 Franken je Kilogramm angehoben werden, schreibt die KOS weiter.
Mit Inkrafttreten der bilateralen Abkommen werden bei verschiedenen Sorten Importabschöpfungen der EU-Staaten und Exportbeiträge in gleicher Höhe auf Seiten der Schweiz aufgehoben. Deshalb ergibt sich keine Preis senkende Wirkung. Bei einzelnen Sorten – beispielsweise Emmentaler, Sbrinz und Käse mit reduziertem Fettgehalt – werde die Exportstützung der Schweiz sogar überproportional gekürzt, was eine zusätzliche Preiserhöhung notwendig macht.
In der Schweiz wurden letztes Jahr total 172‘217 Tonnen Käse produziert. 57‘600 Tonnen Käse und Schmelzkäse wurden ausgeführt, vier Fünftel davon in europäische Staaten. Die grössten Abnehmerländer von Schweizer Käse waren Italien (16‘526 Tonnen), Deutschland (11‘594 Tonnen) und Frankreich (6‘971 Tonnen).
Mediendienst Nr. 2566 vom 16. Mai 2002