LID. In der Schweiz sind wegen hormonell verseuchtem Rindfleisch aus Österreich keine besonderen Vorsichtsmassnahmen nötig. Diese Ansicht vertritt das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Jährlich werden lediglich einige hundert Kilogramm Rindfleisch aus Österreich eingeführt.
In Italien waren letzte Woche bei Stichproben in rund 80 Tonnen Fleisch aus Österreich Rückstände von krebserregenden Hormonen festgestellt worden. Es handelte sich um Stilbene, synthetisch hergestellte Substanzen, deren Einsatz in der Fleischproduktion sowohl in der EU wie auch in der Schweiz verboten ist.
In Österreich laufen die Untersuchungen auf Hochtouren. Das Hormonfleisch stamme von zwölf Österreichischen Bauernhöfen und zum Teil auch von Agrar-Betrieben aus anderen EU-Staaten. Die Ergebnisse der Fleischproben-Analyse werden demnächst erwartet. Das österreichische Ministerium für Verbraucherschutz empfahl den vorläufigen Verzicht auf Rindfleisch, bis der Fall geklärt ist. Die Warnung gilt nicht für Frischfleisch.
Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) liegt bisher keine Warnung aus Österreich vor, weshalb keine besonderen Massnahmen ergriffen wurden, wie Pierre Heimann von der Fachstelle Lebensmittel tierischer Herkunft auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA erklärte. Es handle sich offenbar um einen Einzelfall mit kriminellem Hintergrund, dem die österreichischen Behörden nun auf der Spur seien. Heimann verweist zudem auf die Deklarationspflicht für die Herkunft für Fleisch.
Mediendienst Nr. 2374 vom 06. August 1998