LID. In der Schweiz ist laut dem Bundesamt für Veterinärwesen (BVet) keine neue Rinderwahnsinn-Epidemie zu verzeichnen. Die Zunahme der BSE-Fälle 1999 sei auf systematischere Kontrollen zurückzuführen, erklärte BVet-Sprecher Heinz Müller vor dem Schweizer Presseclub in Genf. Unter der Bedingung, dass kein neuer Übertragungsweg entdeckt werde, sei bis ins Jahr 2010 mit einem Verschwinden des BSE-Erregers zu rechnen, sagte Müller. Für das Jahr 2000 rechnet der BVet-Sprecher wie im Vorjahr mit rund 50 Fällen von Rinderwahnsinn.
Die Eliminierung des entsprechenden Proteins sei nicht einfach, rief Müller in Erinnerung. Nur die Verbrennung scheine den Krankheitserreger zum Verschwinden zu bringen. Mit der Einäscherung der Rinderköpfe sei man überzeugt, die Hauptursache der Infektion zu beseitigen.
In einer neuen EU-Klassifizierung, die in den nächsten Wochen publiziert werden solle, sei die Schweiz nicht mehr in der Hochrisiko-Gruppe aufgeführt, verriet Müller. Laut den jüngsten Informationen werde die Schweiz in die Kategorie 3 eingeteilt – mit Frankreich, Italien und Deutschland.
Dies würde laut Müller neue Verhandlungsmöglichkeiten zum Export Schweizer Rinder eröffnen. Solange die Schweiz unter den am stärksten von BSE betroffenen Ländern figurierte, seien kaum mehr Rinder exportiert worden. Der Schaden für unsere Landwirtschaft sei enorm, sagte Müller.
Mediendienst Nr. 2467 vom 30. Mai 2000