LID. Nach dem Dioxin-Skandal in Belgien fordert der Schweizerische Bauernverband (SBV) strengere Importkontrollen von Lebens- und Futtermitteln sowie die Kostenbeteiligung des Bundes an der Entsorgung von tierischen Abfällen. Die jüngste Dioxin-Affäre zeige, dass die heutigen Wiederverwertungskreisläufe pannenanfällig seien, schreibt der Bauernverband in einem Communiqué. Er hat deshalb Volkswirtschaftsminister Pascal Couchepin einen Sieben-Punkte-Forderungskatalog unterbreitet, um die Sicherheit bei den Futtermitteln weiter zu erhöhen. Der Bauernverband fordert eine Verstärkung der Kontrollen beim Import von Lebensmitteln, Futtermitteln und Rohkomponenten für Futtermittel.
Weiter verlangt er eine konsequente Trennung von Produkten tierischen Ursprungs. Nur noch genusstaugliche Nebenprodukte aus der Nahrungsmittelproduktion und
-verwertung sollen verfüttert werden dürfen. Alle genuss-untauglichen Abfälle sollen verbrannt oder entsorgt werden. Der Bauernverband verweist in diesem Zusammenhang auf die freiwillige Fütterungsliste, die er zusammen mit der Fleischbranche und den Grossverteilern nach der BSE-Krise erarbeitet habe. Diese werde aber "nicht im gewünschten Masse" angewendet.
Die freiwillige Fütterungsliste soll deshalb in die eidgenössische Verordnung über die Entsorgung tierischer Abfälle aufgenommen werden. Weil die Einschränkung der Wiederverwertung jedoch mit erheblichen Kosten verbunden sei, verlangt der Bauernverband, dass sich der Bund an der Entsorgung von tierischen Abfällen finanziell beteiligt.
Weiter verlangt der Bauernverband, dass die Einfuhr von allen Lebensmitteln belgischer Herkunft, die von der Dioxin-Affäre betroffen sind, vorderhand nicht mehr bewilligt wird.
Mediendienst Nr. 2419 vom 24. Juni 1999