mo. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiet (SAB) befürchtet, dass die Berggebiet durch die Liberalisierung mehr verlieren als gewinnen. In einer Fachtagung vor der Delegiertenversammlung am 1. September in Saanen BE wurde deshalb diskutiert, wie sich die Liberalisierung auf den Service public, die Grundversorgung mit Post, Telefon, Strom, Verkehr, usw. auswirkt. SAB-Präsident und Ständerat Theo Maissen forderte eine Politik, in der neben der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit auch eine soziale Wertschöpfung Platz hat. Eine forcierte neoliberale Standortpolitik schaffe auch Verlierer und würde die Bergbevölkerung in neue Armut stürzen und zu struktureller Arbeitslosigkeit führen. "Damit verschärfen sich die Disparitäten zwischen den Regionen", betonte der SAB-Präsident.
Die Deregulierung beinhalte zwar die Chance, verkrustete Monopolstrukturen aufzubrechen, effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden. Doch gerade für die Randgebiete bringe sie auch Risiken. "Die Berggebiete brauchen ausreichende Leitplanken für eine flächende-ckende Grundversorgung", so Maissen. Zum Beispiel müssten die Gesetze in den Bereichen Post, Bahn und Elektrizitätsmarkt entsprechend gestaltet und stärkere regionalpolitische Instrumente einsetzen werden.
Mediendienst Nr. 2481 vom 07. September 2000