Rotkohl ist ein typisches Herbst- und Wintergemüse. Es passt gut zu Herbstspezialitäten wie Kastanien und Wild. Der meiste Rotkohl wird jedoch erst im Winter verspiesen, drei Viertel der Ernte werden nämlich nicht frisch gegessen, sondern eingelagert.
Der farbenfrohe Kohl lässt sich aber nicht nur als Beilage geniessen: Als Krautwickel mit Füllung, roh als Salat oder püriert in der Suppe. Die Zubereitungsmöglichkeiten sind zahlreich.
Verschiedene Namen
Rotkohl ist ein Gemüse mit vielen Namen. Je nach Region heisst er auch Rotkabis, Rotkraut, Roter Kappes oder Blaukraut. Der Name Blaukraut lässt sich damit erklären, dass je nach Säuregehalt des Bodens der Kohl eine andere Farbe annimmt. Sind die Böden alkalisch, so ist der Kohl eher blau, sind die Böden sauer, wird er rot.
Rotkohl ist übrigens auch ein natürlicher pH-Indikator: Der beim Pressen oder Kochen entstehende Rotkohlsaft zeigt mit seiner Farbe den pH-Wert an, von rot bis gelb, von sauer bis alkalisch.
Rotkohl stammt sehr wahrscheinlich – wie auch der Weisskohl – vom Meerkohl ab, der in den Küstenregionen des Mittelmeers und der europäischen Atlantikküste heimisch ist. Kultiviert wird Kohl in Europa seit etwa dem 8. Jahrhundert, aber erst im 11. Jahrhundert wurde erstmals zwischen Rot- und Weisskohl unterschieden.
Tipp der Woche
Rotkohl hat eine sehr feste Zellstruktur, ist deswegen nur schwer verdaulich und kann wie praktisch jeder Kohl zu Blähungen führen. Personen mit empfindlichem Magen sollten daher den Rotkohl mit Kümmel würzen. Dieser fördert nämlich die Verdauung.
Gesund und vitaminreich
Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Köpfe des Rotkohls fest und die Blätter matt glänzend sind. So lässt sich der Rotkohl im Kühlschrank oder im kühlen Keller bis zu zwei Wochen lagern. Ist der Kohlkopf angeschnitten, so muss die Schnittfläche mit Frischhaltefolie abgedeckt werden, damit der Kohl nicht verdirbt.
Rotkohl ist mit 18 Kilokalorien pro 100 Gramm äusserst kalorienarm. Besonders reichhaltig ist er an Eisen und etlichen Mineralstoffen. Daher soll er auch das Immunsystem stärken und somit vor Krankheiten schützen. Auch Vitamin C ist in Rotkohl enthalten, vor allem wenn er roh ist. Kocht man das Gemüse aber zu lange, so geht das wertvolle Vitamin verloren.
Rotkohlsüppchen mit Pinienkernen
Für 4 Personen
1 grosse Zwiebel, gehackt; Butter zum Dämpfen; 350 g Rotkohl, fein geschnitten; 1 grosser, säuerlicher Apfel, geschält, Kerngehäuse entfernt, in Stücke geschnitten; 1 l Gemüsebouillon; 2-3 EL Weisswein- oder Obstessig; 180 g Crème fraîche; 4 EL Pinienkerne, geröstet; Salz; Pfeffer aus der Mühle
Zwiebeln in Butter andämpfen. Rotkohl und Äpfel zugeben, mitdämpfen. Mit Bouillon ablöschen, Essig zugeben. Zugedeckt bei kleiner Hitze ca. 40 Minuten weich köcheln. Suppe pürieren, evtl. durchs Sieb streichen. Die Hälfte der Crème fraîche darunter rühren, abschmecken. Suppe in vorgewärmten Suppenschüsselchen verteilen. Restliche Crème fraîche und Pinienkerne darauf geben, sofort servieren.
Vorbereiten: Suppe 1/2 Tag im Voraus zubereiten, auskühlen lassen. Kurz vor dem Servieren nochmals aufkochen.