Gut 3700 Tonnen verbilligtes Fleisch von Rindern, Muni und Ochsen sind bei der Schweizerischen Genossenschaft für Schlachtvieh- und Fleischversorgung (GSF) insgesamt bestellt worden. Das entspricht dem Fleisch von rund 19,000 Tieren. "Etwa 600 grössere Schlachtbetriebe und gegen 1000 gewerbliche Metzgereien haben ein Gesuch nach verbilligtem Fleisch gestellt", sagt Josef Burri von der GSF. Genaue Zahlen über den gesamtschweizerischen Anstieg der Rindfleischkäufe sind nicht zu haben. Eine LID-Umfrage bei den Grossverteilern hat ergeben, dass die Verkäufe überall mehr oder weniger angezogen haben. Coop Mittelland meldete beispielsweise einen "ausserordenlichen Ausstoss" während der Verbilligung, es sei deutlich mehr Fleisch verkauft worden als vor dem BSE-Medienwirbel.
30 bis 50 Prozent weniger bei der Migros
Seit das Rindfleisch wieder zu normalen Preisen verkauft wird, hat sich die Euphorie wieder verflüchtigt. "Über das Ganze gesehen ist es bei einem Einbruch zwischen 30 und 50 % geblieben", heisst es bei der Pressestelle des Migros-Genossenschaftsbundes. Bei Coop Schweiz hat man noch keine genaue Zahlen aber auch dort hat man "grosse Schwierigkeiten". Bei der Migros-Genossenschaft Aargau/Solothurn wird noch rund die Hälfte der Rindfleischmenge anderer Jahre verkauft, die Tendenz ist allerdings steigend. Besser sieht es bei der Migros in Zürich aus. Dort erholt sich die Situation langsam, die Verkäufe nähern sich dem Vorjahresniveau. Die Verbilligungsaktion für Rindfleisch wurde vom Bund mit rund 14 Mio. Fr. finanziert. Verschiedene Fachleute gehen davon aus, dass das zusätzlich eingekaufte Fleisch nicht direkt auf dem Teller der Konsumenten, sondern im Tiefkühler landete. Dies dürfte mit ein Grund sein für die nun festgestellte Flaute. LID