LID. In der österreichischen Milchwirtschaft reagiert man mit Verwunderung und Unverständnis auf die Absichten der Schweizer Regierung, die Milchkontingentierung ab 2005 schrittweise aufzuheben. Für den österreichische Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer ist laut der "Österreichischen Bauernzeitung" die Kontingentierung eine Schlüsselfrage der Agrarpolitik. "Unser Ziel ist es, die Kontingentierung über das Jahr 2008 hinaus zu verlängern", wird er zitiert. "Wir werden die Quote mit Zähnen und Klauen verteidigen und in Europa dafür Verbündete brauchen." Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Fritz Grillitsch, sagte der "Bauernzeitung": "Fällt die Milchquote, fallen auch die Bauern. Besonders in Berggebieten hätte das Ende der Quote verheerende Auswirkungen. Wir werden mit aller Konsequenz die Milchquoten verteidigen." Die EU-Kommission wird in ihrer Halbzeitbewertung der Agenda 2000, die für Mitte Juli vorgesehen ist, die Auswirkungen einer Aufhebung der Quote aufzeigen. "Eines wird es nach 2008 sicher nicht geben: eine unbegrenzte Produktion mit voller Preisgarantie" wird Agrarkommissar Fritz Fischler zitiert.
Mediendienst Nr. 2571 vom 20. Juni 2002