mo. Rechtzeitig auf den kalendarischen Sommerbeginn kommen die ersten Schweizer Busch- und Stangenbohnen auf den Markt, rund drei Tonnen diese Woche. Die Bohnen stammen ursprünglich aus Südamerika, wo sich sämtliche Wildformen in die Höhe winden. Die niedrige, strauchig wachsende Buschbohne entstand als spontane Mutation und wurde im 16. und 17. Jahrhundert bekannt. Während früher die meisten Sorten noch Fäden hatten, die man vor dem Kochen abziehen musste, sind die meisten neueren Bohnensorten fadenlos. In Länge, Dicke und Farbe gibt es eine grosse Vielfalt: Neben den üblichen grünen Buschbohnen gibt es auch gelbe und blaue. Die Stangenbohnen – sie sind immer noch windend – werden je nach Hülsenform in Gruppen eingeteilt. Sorten mit kurzen, feinen, grünen Hülsen heissen Prinzess- oder Salatbohnen, Bohnen mit rot oder violett gesprenkelter Hülse gehören zu den Schmalzbohnen. Das Buch "Gemüsearten" bezeichnet diese als die schmackhaftesten Stangenbohnen. Neben den Gartenbohnen, bei denen Hülse und Kerne gegessen werden, gibt es verschiedene Arten von Trockenbohnen, bei denen nur die getrockneten Kerne gegessen werden. Gartenbohnen sind wertvolle Eiweisslieferantinnen. Sie enthalten auch Kohlenhydrate, Vitamin K und C und liefern Magnesium, Kalium, Kalzium und Eisen. Frische Bohnen müssen fest und knackig sein und beim Umbiegen glatt durchbrechen. Sie sollten nicht lange aufbewahrt werden, weil sie rasch welken, fleckig werden oder faulen und an Vitamin C verlieren.
Ebenfalls neu im Angebot sind Kefen, auch Kiefelerbsen, Zuckererbse oder Kaiserschote genannt. Kefen gehören wie die Erbsen und Bohnen zu den Hülsenfrüchten. Sie haben jedoch anders als Erbsen keine zähe Pergament-Innenhaut, weshalb die dünnschalige, fleischige Hülse mitgegessen wird – Mange-Tout heisst sie in der Westschweiz. Geerntet werden diese Woche knapp vier Tonnen Kefen, vor allem im Seeland und im Thurgau.
Tomaten und Gurken als Kühlmittel
In den heissen Tagen sind Tomaten und Gurken besonders gefragt. Tomaten sind so beliebt, dass die 1,315 Tonnen an kleinen und grossen, runden und ovalen Früchte nicht ausreichen, um die Nachfrage zu decken. So geschätzt die Tomaten als Abkühlung sind, ihnen selber macht die Hitze teilweise zu schaffen: Sie werden weniger schnell rot. Im Allgemeinen sind die Gemüseproduzenten jedoch trotz Hitze sehr zufrieden. Das Angebot von Blumenkohl, Fenchel über Salate aller Art bis zu Zucchetti ist reichhaltig und die Nachfrage gross.
Bald lukullische Zeiten: Kirschen vor der Haupternte
Mehr unter der Hitze leiden die Erdbeeren, sie mögen Temperaturen um 20 Grad mit leicht bedecktem Himmel. Aber auch saisonbedingt geht die Erntemenge zurück, zur Zeit sind es 146 Tonnen pro Tag, so dass schon wieder Beeren importiert werden. Leicht verzögert hat sich die Himbeerernte: Die gemeldeten 2,6 Tonnen pro Tag sind deutlich weniger als erwartet. Nächste Woche soll das Angebot dann definitiv steigen und auf dann erwartet der Schweizerische Obstverband auch die ersten Johannisbeeren. Ebenfalls nächste Woche legen die Kirschen richtig los. Während zur Zeit erst je rund fünf Tonnen der Klasse Extra und Klasse 1 gepflückt werden, erwartet der Obstverband, dass ab nächster Woche der Bedarf ganz mit inländischen Kirschen gedeckt werden kann. Bis Mitte Juli ist dann – Wetterkapriolen ausgeschlossen – gut Chriesi essen.