LID. Die Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG) beurteilt den Entscheid der nationalrätlichen Wissenschaftskommission, ein fünfjähriges Moratorium für die Freisetzung von transgenen Organismen vorzusehen, als "einen minimalen Kompromiss". Das Moratorium sei für die Schweizer Landwirtschaft sehr wichtig: Sie könne so produzieren, was die Mehrheit der Konsumenten verlangten: naturnahe und ohne Gentechnik hergestellte Lebensmittel. Die SAG appelliert an den Nationalrat, den Kommissionsvorschlag zu unterstützen. Zur SAG gehören unter anderem Bio Suisse, WWF, Pro Natura, Greenpeace und die Kleinbauern-Vereinigung (VKMB).
Die VKMB beurteilt den Entscheid zum Moratorium als positiv. Der knappe Entscheid und die Beschränkung auf fünf Jahre dämpfe allerdings die Freude. Für die Schweizer Landwirtschaft sei ein zehnjähriges Moratorium unbedingt nötig. Es seien aber wesentliche Verbesserungen beschlossen worden, darunter strengere Bewilligungskriterien und klarere Haftungsbestimmungen. Auch der Schweizerische Bauernverband (SBV) begrüsst den Entscheid der Kommission. Er hätte aber eine Moratoriumsdauer von zehn Jahren aber vorgezogen: Fragen des Gentransfers und allfälliger Umweltrisiken seien noch zu wenig geklärt.
Mediendienst Nr. 2569 vom 06. Juni 2002