LID. Analyseresultate des Zürcher Kantonslaboratoriums über Mineralölfunde in Futtermitteln sorgen für Medienrummel: Die Experten in Zürich hatten "Futterfette" – Ausgangserzeugnisse für Mischfuttermittel – untersucht. Laut den Untersuchungen würden wahrscheinlich über die Hälfte aller Fette und Öle für die Futtermittel-Herstellung den Schweizer Grenzwert zum Teil zehn- bis hundertfach übersteigen. Erlaubt ist ein Anteil Mineralöl von maximal 30 Millionstel der Gesamtölmenge im Futtermittel.
Es gebe Fälle, in denen man klar Zweitakt- oder Automotorenöle festgestellt habe. Weiter vermuten die Experten Farbreste, Farbverdünner und Pestizide. Über das Futtermittel für Tiere gelangen die Öle auch in die menschliche Nahrung. Das Zürcher Labor hat Spuren der Mineralölprodukte im Fettanteil von Rinder-, Schweine- und Geflügelfleisch sowie in Hühnereiern gefunden.
Laut einem Bericht der Zeitung "Schweizer Bauer" ist die Herkunft der aliphatischen Kohlenwasserstoffe jedoch nicht geklärt. Sie könnten auch bei der gewöhnlichen Fett-Raffination entstehen. Bei der Futtermittelbranche herrsche Unverständnis über den Medienrummel.
Mediendienst Nr. 2483 vom 21. September 2000