LID. Die veränderten Werte und Aufgaben der heutigen Bäuerinnen und das neue Berufsbildungsgesetz verlangen eine neue Bäuerinnen-Ausbildung. Der Schweizerische Landfrauenverband (SLFV) und der Schweizerische Verband katholischer Bäuerinnen (SVKB) haben am 16. April in Lobsigen BE ihr neues Ausbildungskonzept vorgestellt. Das neue Konzept soll mit Beginn des neuen Schuljahres im August starten können. Das Ausbildungsangebot richtet sich nicht nur an Bäuerinnen, sondern an alle interessierten Männer und Frauen, die sich in Bereichen rund um Ernährung, Haus- und Landwirtschaft weiterbilden wollen. Mit der Neugestaltung der Ausbildung werde berücksichtigt, dass fast alle Bäuerinnen durch Heirat zu solchen werden, erklärte SVKB-Präsidentin Ingeborg Schmid. Die meisten hätten schon einen Beruf erlernt und somit unterschiedliche Aus- und Weiterbildungsbedürfnisse. Die Ausbildung soll vor allem frauenfreundlich, familiengerecht und betriebsspezifisch absolviert werden können. Das wird erreicht, indem sich die Frauen (und Männer) bausteinmässig einen ihren spezifischen Bedürfnissen entsprechenden Ausbildungsgang zusammenstellen können. Die einzelnen Module werden jeweils mit einem Kompetenznachweis abgeschlossen. Die Ausbildung zur Bäuerin mit Fachausweis umfasst sieben Pflichtmodule in den Bereichen Familie und Haushalt, Verpflegung, Selbstversorgung, Gartenbau, Betriebslehre, Buchhaltung und Recht. Dazu kommen drei Wahlmodule. Die Weiterbildung zur diplomierten Bäuerin mit höherer Fachprüfung umfasst ein Pflichtmodul und drei Wahlmodule. Bei dieser Ausbildung erwirbt sich die Bäuerin Führungs- und Managementkompetenzen.
Mediendienst Nr. 2562 vom 18. April 2002