In der Nordwestschweiz, dem wichtigsten Kirschenanbaugebiet der Schweiz, läuft die Kirschenernte bereits auf Hochtouren. Wegen der optimalen Wachstumsbedingungen im Mai haben die Kulturen ein paar Tage Vorsprung auf ein durchschnittliches Jahr. Auch in der Zentralschweiz, wo der Hagel die Ernte allerdings etwas dezimiert hat, im Bernbiet und in den anderen Anbauregionen werden die edlen Steinfrüchte jetzt gepflückt.
Die Kirschenproduktion hat sich in den letzten Jahren stark professionalisiert. Niederstammanlagen, die mit Netzen oder Plastikfolien vor Hagel und Vögeln geschützt werden, haben zugenommen, die Hochstammbäume werden immer häufiger nur noch für die Brennkirschenproduktion genutzt. Die Früchte werden auch grösser. Unter der Marke Swiss Kisses werden aus dem Baselbiet Kirschen mit 26 Millimeter Durchmesser vermarktet. Mit 454 Hektaren Anbaufläche ist die Kirsche nach Apfel und Birne die drittwichtigste Frucht.
Tipp der Woche
Kirschenflecken sind hartnäckig. Am besten bringt man sie weg, wenn man das Kleidungsstück über Nacht in Mineralwasser einlegt.Direktverkaufs-Renner
Kirschen werden häufig direkt beim Bauern eingekauft, wie eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts GfK zeigt. Mit einem Anteil von 30 Prozent belegen die Kirschen Platz eins auf den Verkaufsschlagern beim Direktverkauf. Danach folgen Zwetschen, Aprikosen, Erdbeeren und Äpfel.
Kirschen kann man frisch ab Baum oder aus dem Körbchen geniessen, aber auch als Kompott, Konfitüre, im Gebäck oder auch in pikanten Gerichten. Die Kirschen enthalten Vitamin B, C und E, Kalium und Kalzium, Phosphor und Magnesium. Sie haben einen hohen Wassergehalt und regen dank Fruchtsäuren und Ballaststoffen die Verdauung an. Deshalb gilt auch: In rauen Mengen sollte man Kirschen besser nicht vertilgen.
Angeblich brachte der römische Feldherr Lukullus die Tafelkirsche aus Vorderasien nach Rom. Zusammen mit der Römern eroberte das Früchtchen dann Europa. Heute ist die Kirsche in den gemässigten Zonen der ganzen Welt verbreitet. 80 Prozent der Weltkirschenernte stammen aber aus Europa.
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Chirsi-Tschu
Für 8 Förmchen von 1 dl Inhalt
Butter und Mandeln, gemahlen, für die Förmchen; 100 g Modelbrot, in Würfeli geschnitten; 15 g Butter; 1 dl Milch, warm; 40 g Butter; 2 EL Zucker; 2 Eigelb; 400 g Kirschen, entsteint; 50 g Mandeln, gemahlen; 2 Eiweiss; 1 Prise Salz; 2 EL Zucker
Brotwürfeli in 15 g Butter goldgelb rösten. Mit der Milch begiessen. 40 g Butter und 2 EL Zucker cremig rühren, Eigelb dazugeben. Brotwürfeli, Kirschen und Mandeln dazumischen. Eiweiss und Salz steif schlagen. 2 EL Zucker einrieseln lassen, weiterschlagen, bis die Masse glänzt. Eischnee unter die Kirschenmasse ziehen.
Masse in die ausgebutterten und mit Mandeln bestreuten Förmchen füllen. Auf ein Backblech stellen. In der unteren Hälfte des auf 180 °C vorgeheizten Ofens backen. Kleine Förmchen: ca. 35 Minuten, grosse Form: ca. 50 Minuten. Herausnehmen, in den Förmchen leicht abkühlen. Lauwarm aus den Förmchen lösen, auf Desserttellern anrichten. Dazu passt eine Vanillesauce. Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte