LID. Nachdem in Eiern, Geflügel, Schweinefleisch und Milch in der Schweiz erhöhte Dioxinwerte festgestellt wurden, werden diese Lebensmittel in den nächsten sechs Monaten mit Stichproben untersucht. Damit wird die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen geprüft.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat das Kontrollprogramm Mitte August gestartet, wie BAG-Sprecherin Sabine Kraut gegenüber der Nachrichtenagentur SDA bestätigte. Für die Kontrollen, die von den kantonalen Laboratorien durchgeführt werden, hat das BAG erstmals Dioxin-Grenz- und Toleranzwerte festgelegt.
Die vom BAG provisorisch festgelegten Werte sind für die Dauer des Programms befristet. Ob diese Werte in eine Verordnung aufgenommen werden, sei noch nicht klar, so die BAG-Sprecherin. Die Grenzwerte, bei deren Überschreitung ein Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen werden muss, orientieren sich an den WHO-Werten. Die tiefer angesetzten Toleranzwerte wurden von den EU-Normen abgeleitet.
Ziel des Programms ist, die Wirksamkeit des Fütterungsverbots von dioxinbelastetem Futtermittel zu prüfen und eine Langzeitbelastung durch Dioxin zu vermeiden. Die üblichen tieferen Werte sollen wieder erreicht werden.
Die vom BAG untersuchten Nahrungsmittel stammten von Tieren, die mit dioxinhaltigem Kaolin in der Tiernahrung gefüttert worden waren. Die Futtermittel mit dioxinhaltiger Tonerde, die sich noch bei den Landwirtschaftsbetrieben befanden, waren darauf zurückgerufen worden.
Auf Dioxin untersucht werden Milch, Eier, Geflügel, Schweine-, Kalb-, Rind- und Kuhfleisch. Das BAG hat die kantonalen Laboratorien beauftragt, bei der Milch sieben Stichproben pro Monat durchzuführen, bei Eiern, Geflügel und Schweinefleisch fünf pro Monat. Von Kalb-, Rind- und Kuhfleisch werden insgesamt 10 Proben vorgenommen. Die Überwachung dauert bis Ende März 2000.
Mediendienst Nr. 2427 vom 19. August 1999