
Aargau
Als bäuerlicher Vertreter des Kantons Aargau wurde Hansjörg Knecht (SVP) erneut in den Nationalrat gewählt. Im Ständerat, wo Knecht ebenfalls angetreten ist, wird es zu einem 2. Wahlgang kommen. Dieser findet am 22. November statt. Im Nationalrat bestätigt wurde auch Bernhard Guhl (BDP), Präsident des Imkerverbandes Apisuisse.
Baselland
Im Kanton Baselland erzielte Maya Graf (Grüne) ein Glanzresultat und erhielt kantonsweit die meisten Stimmen. Dies ist umso erstaunlicher, als sie nach einer Spaltung innerhalb der Grünen als Wackelkandidatin gegolten hatte.
Bern
Im Kanton Bern ist die Landwirtschaft national weiterhin stark vertreten. Im Nationalrat wurden Nadja Pieren, Erich von Siebenthal, Res Aebi und Albert Rösti (alle SVP) bestätigt. Neu in den Nationalrat gewählt wurden Manfred Bühler und Werner Salzmann (beide SVP), Präsident des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik (SVLT). Abgewählt wurde jedoch Heinz Siegenthaler (BDP).
Freiburg
Im Kanton Freiburg konnte Landwirt Piere-André Page jubeln. Er zieht neu für die SVP in den Nationalrat ein. Bestätigt wurden Christine Bulliard-Marbach (CVP) sowie SBV-Direktor Jacques Bourgeois (FDP).
Graubünden
Im Kanton Graubünden wurde Duri Campell (BDP) neu in den Nationalrat gewählt. Er konnte damit den Sitz des zurückgetretenen Hansjörg Hassler, ehemaliger Präsident des Bündner Bauernverbandes, verteidigen.
Jura
Im Kanton Jura wurde Tierarzt Jean-Paul Gschwind (CVP), der auch bäuerliche Belange vertritt, wiedergewählt.
Luzern
Im Kanton Luzern wurde Leo Müller (CVP), Vorstandsmitglied des kantonalen Bauernverbandes, als Nationalrat bestätigt. Konrad Graber (CVP) verpasste bei der Wahl in den Ständerat das absolute Mehr knapp und muss in den 2. Wahlgang vom 15. November.
Obwalden
Im Kanton Obwalden könnte es noch zu einer bäuerlichen Vertretung im Ständerat kommen. Im 2. Wahlgang erhofft sich Meisterlandwirt André Widlin (FDP) den Einzug ins Stöckli. Die Wahl findet am 15. November statt.
Solothurn
Keinen bäuerlichen Vertreter mehr stellen wird der Kanton Solothurn. Landwirt Urs Schläfli (CVP) verpasste die Wiederwahl in den Nationalrat.
St. Gallen
Im Kanton St. Gallen wurde Markus Ritter (CVP), Präsident des Schweizer Bauernverbandes, wiedergewählt. Die weiteren Landwirtschaftsvertreter des Kantons Toni Brunner (SVP), Jakob Büchler (CVP) und Walter Müller (FDP) wurden ebenfalls bestätigt.
Schaffhausen
Im Kanton Schaffhausen wurde Hannes Germann (SVP), Präsident des Verbandes Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP), als Ständerat bestätigt.
Schwyz
Eine Überraschung gab es im Kanton Schwyz. Landwirt Marcel Dettling (SVP) schaffte es auf Kosten des SP-Fraktionspräsidenten Andy Tschümperlin in den Nationalrat.
Thurau
Der ehemalige SBV-Präsident Hansjörg Walter (SVP) wurde mit dem besten Resultat des Kantons Thurgau bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurde Markus Hausammann (SVP). Die Wiederwahl in den Ständerat geschafft hat Roland Eberle (SVP), Präsident der Schweizerischen Futtermittelfabrikanten (VSF).
Uri
Isidor Baumann (CVP), Präsident der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB), wurde im Kanton Uri als Ständerat bestätigt.
Waadt
Im Kanton Waadt wurden Guy Parmelin und Jean-Pierre Grin (beide SVP) bestätigt. Ihr Parteikollege Jacques Nicolet schaffte den Sprung in den Nationalrat ebenfalls. Géraldine Savary (SP), Präsidentin der Vereinigung AOP-IGP, landete bei der Ständeratswahl auf dem 1. Platz, verpasste jedoch das absolute Mehr und muss in den 2. Wahlgang, der am 8. November stattfindet.
Wallis
Im Kanton Wallis wurde Yannick Buttet (CVP), Präsident der kantonalen Branchenorganisation Obst und Gemüse, neu in den Nationalrat gewählt. Der ehemalige Nationalratspräsident und Winzer Jean-René Germanier (FDP) wurde hingegen aus dem Nationalrat abgewählt.
Zug
Im Kanton Zug schaffte Bruno Pezzatti (FDP), ehemaliger Direktor des Obstverbandes, die Wiederwahl in den Nationalrat. In den Ständerat gewählt wurde mit Peter Hegglin (CVP) ein ehemaliger Vizepräsident des Schweizer Bauernverbandes.
Zürich
Aus dem Kanton Zürich sind derzeit keine bäuerlichen Politiker mehr in den Räten vertreten. Ernst Schibli (SVP) und Rudolf Winkler (BDP) wurden abgewählt. Martin Haab (SVP), Co-Präsident der Milchbauernorganisation Big-M, verpasste die Wahl hauchdünn um 20 Stimmen. Er ist auf dem ersten Ersatzplatz seiner Partei.
Bei den Resultaten muss beachtet werden, dass noch 2. Wahlgänge in den Ständerat stattfinden und es deshalb noch zu Verschiebungen kommen kann.
"Bäuerliche Parlamentarier"
Es ist nicht genau definiert, wer ein bäuerlicher Vertreter im Parlament ist. Teilweise wird darauf Bezug genommen, wer von den kantonalen Bauernverbänden unterstützt wurde. Andernorts wird v.a. darauf geachtet, ob die Parlamentarierinnen und Parlamentarier in landwirtschaftlichen oder landwirtschaftsnahen Verbänden tätig sind. Aus diesem Grund weicht auch die Anzahl bäuerlicher Vertreter je nach Quelle ab. Gemäss der "Bauernzeitung" wären es noch 24, gemäss dem "Schweizer Bauer" 28 und der Schweizer Bauernverband (SBV) zählt 30 Landwirtschaftsvertreter. In den nebenstehenden Artikel aufgenommen wurden in erster Linie Personen, die entweder als Landwirt oder in einem zumindest landwirtschaftsnahen Verband tätig sind.