mo. Unerwartet knapp ist zur Zeit das Angebot an Kopfsalat aus dem Gewächshaus. 314 Tonnen werden für diese Woche erwartet, vor zwei Wochen wurden noch 352 Tonnen gemeldet. "Das kalte Wetter hat das Wachstum stärker gebremst als ursprünglich angenommen", sagt Thomas Wieland vom Verband schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP). Unter dem kalten, trockenen Wetter habe auch der Nüsslisalat gelitten. Einzelne Felder könnten nicht mehr geerntet werden. Die erwarteten 78 Tonnen reichten aber, um die Nachfrage zu decken. Auch das Angebot an Lollo und Eichenlaubsalat stagniert, bei Lattich ist es sogar kleiner als in der Vorwoche. Einzig Bataviasalat wurde deutlich mehr geschnitten. Für nächste Woche erwartet der VSGP den ersten Eisbergsalat. Geschnitten wird er vor allem in Gewächshäusern in den Kantonen Waadt und Zürich. Die erwarteten 13 Tonnen sind ein Zehntel der erwarteten Nachfrage.
Neben dem Salat bietet der Frühling Krautstiel, Radieschen, Rettich und Rhabarber. Bei den Konsumenten besonders beliebt sind zur Zeit Lauch und Kohlrabi. Die 44 Tonnen Kohlrabi vermögen den Bedarf aber erst gut zur Hälfte zu decken. Stammten die Knollen bis jetzt aus temperierten Gewächshäusern, setzt jetzt die so genannte Kalthausernte ein: Die Folientunnels wurden gar nicht geheizt, die Kohlrabi lediglich mit Vlies abgedeckt, um sie vor Kälte zu schützen.
Frühlingskur mit Bärlauch
Im Frühling nicht mehr wegzudenken vom Speisezettel ist Bärlauch. Anzucht und Aussaat ist jedoch schwierig. Auch auf Wochenmärkten werden deshalb meist gesammelte Wildpflanzen angeboten. Bärlauch liebt halbschattige, feuchte Plätze unter Laubbäumen. Dort kann er auch selber gesammelt werden. Wo er vorkommt, tritt er meist in Massen auf. Von den giftigen Blättern des Maiglöckchens und der Herbstzeitlose unterscheiden sich Bärlauchblätter erstens durch ihren knoblauchartigen Geruch und zweitens durch den Blattstiel. Die jungen Bärlauchblätter lassen sich für Salaten, Suppen, Saucen und Fleischgerichten verwenden oder als Würze, zum Beispiel als Zugabe zu Mayonnaise. Am besten isst man Bärlauch frisch, denn beim Trocknen gehen die wirksamen Stoffe verloren: Dem Bärlauch wird nachgesagt, dass er die Verdauung anregt und entschlackt. Den Bären soll er zur inneren Körperreinigung nach dem Winterschlaf dienen. In der Erfahrungsmedizin wird das Kraut bei Krankheiten der Galle, der Leber, des Magens und des Darmes genutzt. Zudem wird ihm – ählich wie dem Knoblauch – eine Wirkung bei Arterienverkalkung, hohem Blutdruck und Würmern zugeschrieben.
Karotten und Zwiebeln bald ausverkauft
Wer noch die vorläufig letzten einheimischen Karotten kaufen will, muss sich beeilen. Die Lager dürften voraussichtlich Ende April aufgebraucht sein, schreibt die Schweizerische Zentralstelle für Gemüsebau in ihrem neuesten Lagerbestand. Mitte April waren noch 4‘357 Tonnen Karotten eingelagert. Auch die Weisskabis- und Zwiebelvorräte reichen höchstens noch bis Ende Monat. Dann werden diese Produkte ebenso importiert wie Rotkabis und Wirz. Dagegen reichen die Vorräte an Sellerie (828 t) und Randen (984 t) noch bis Ende Mai. Beide Gemüse wurden in den letzten Wochen unterdurchschnittlich verkauft.