Schweizer Präzisionshandwerk liegt noch immer hoch im Kurs, so jedenfalls lässt sich der boomende Veredelungsverkehr deuten. Der Ruf von Qualität war schon seit je her ein grosses Plus für Schweizer Produzenten. Mit Bezeichnungen wie Swiss made und made in Switzerland kann ein beachtlicher Mehrwert für die sogenannten Qualitätsprodukte abgeschöpft werden. Und wie heisst es so schön: "Qualität hat seinen Preis". Das Dumme ist nur, auch andere haben Qualität… und erst noch einen kleineren Preis. Das Dilemma ist also vorprogrammiert und wenn sogar Konzerne wie Emmi von der einheimischen Butter auf holländische Importware umsteigen, hat der Qualitätspreis wohl seine Schmerzgrenze erreicht – natürlich zum Leidwesen des ohnehin schon horrenden Buttervorrats. Der Butterberg wächst also weiterhin langsam aber sicher zu einem neuen Schweizer Wahrzeichen heran. Fast schon versinnbildlicht er die durch und durch schweizerische Tugend: Die Sparsamkeit. Unangetastet und goldgelb glänzend, ähnelt er den gut geschützten Goldreserven als eiserner Vorrat für Notzeiten.
Mediendienst Nr. 3038 vom 16. September 2011