
Die Kirschensaison ist lanciert. Mitte Juni wurden die ersten Exemplare gepflückt, grössere Mengen kommen im Juli in die Läden. Der Schweizer Obstverband rechnet heuer mit knapp 2'200 Tonnen Tafelkirschen, was in etwa der Vorjahresmenge entspricht.
Bei den Konsumenten besonders beliebt sind grosse Kirschen. Nur: Je grösser die Kirschen, desto anfälliger sind sie. So platzen sie beispielswiese bei Regen und Hagel schneller auf als kleine Früchte. Tafelkirschen werden deshalb heutzutage grösstenteils in Obstanlagen angebaut, wo sie einfacher vor Schädlingen und Unwetter geschützt werden können - etwa mit Netzen und Folien.
Schädlinge halten Obstbauern auf Trab
Gewünscht werden aber nicht nur grosse Kirschen, sondern auch solche ohne Maden. Eine grosse Herausforderung für die Produzenten, denn die rot-süssen Früchte sind bei Insekten begehrt. Einer der ärgsten Schädlinge ist die Kirschenfliege.
Tipp der Woche
Kirschen reifen nicht nach. Deshalb empfiehlt es sich, nur reife Früchte zu kaufen oder zu pflücken. Weil Kirschen zudem sehr druckempfindlich sind, sollten sie behutsam transportiert werden.
Seit ein paar Jahren sind die Obstproduzenten zusätzlich gefordert. Die aus Asien eingeschleppte Kirschessigfliege stellt die Obstbranche vor neue Probleme: Denn das 2 bis 3 mm kleine Insekt bildet - anders als die Kirschenfliege - mehrere Generationen und legt mehrere Eier in die Kirschen. Vor allem aber: Die Kirschessigfliege befällt reife Früchte kurz vor der Ernte. Das macht eine Bekämpfung besonders schwierig.
Nur kurze Saison
Anders als Äpfel gibt es Kirschen aus Schweizer Anbau nur während rund acht bis zehn Wochen im Jahr zu kaufen. Die kurze Verfügbarkeit macht die süss-roten Früchte umso exklusiver. Ein weiterer Unterschied zu Äpfeln: Kirschen werden im Detailhandel nicht nach Sortennamen verkauft. Denn zwischen den einzelnen Kirschensorten bestehen nicht derart grosse Unterschiede wie bei den Äpfeln - geschmacklich wie äusserlich. So liegen in den Verkaufsregalen anfangs Saison Frühsorten wie Burlat, Ende Saison hingegen Spätsorten wie Sweetheart. Für die Konsumenten hingegen sind es stets einfach Kirschen - rot und süss.
Kirschen, deren Farbspektrum je nach Sorte von gelb-orange über rot bis hin zu schwarz reicht, sind äusserst gesund. Sie enthalten die wertvollen Vitamine C, E und Folsäure sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen sowie Kieselsäure und Pektin.
Pikanter Kirschenkompott mit Nidelchäs
Für 4 Personen
1 Schalotte, fein gehackt; 1 Nelke; 1 Zimtstange; einige Pfefferkörner, zerdrückt; 1 Stück Sternanis; 2 EL Rohzucker Butter zum Dämpfen; 2 dl Rotwein; 400 g Kirschen, z. B. schwarze, nach Belieben entsteint; ca. 300 g Nidelchäs, in Stücke geschnitten; Zimtstangen und Sternanis zum Garnieren.
Schalotte, Gewürze und Zucker in der Butter andämpfen. Mit dem Wein ablöschen, auf 2-3 Esslöffel Flüssigkeit einkochen. Alles durch ein Sieb giessen. Würzflüssigkeit in die Pfanne zurückgeben. Kirschen beifügen, sorgfältig darin erwärmen. Den Käse auf Teller legen. Kirschen samt Flüssigkeit über den Käse verteilen, garnieren. Lauwarm als Dessert oder kleine Mahlzeit servieren. Der Kirschenkompott passt auch zu anderen Käsesorten, kaltem Fleisch oder Raclette.
Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte
