LID. Ohne konkrete Massnahmen gegen den Hunger ist am 13. Juni die UNO-Welternährungskonferenz in Rom zu Ende gegangen. Die Teilnehmer einigten sich zwar auf die Willensbekundung, den Hunger in der Welt entschieden zu bekämpfen. Die geplante Verabschiedung eines Verhaltenskodexes für das Recht auf Ernährung scheiterte aber vor allem am Widerstand der Vereinigten Staaten. Die Deutsche Welthungerhilfe wertete die Ergebnisse des Gipfels als "bitter enttäuschend und Rückschlag für die Hungernden", wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Längst getroffene Vereinbarungen würden teilweise nur in neue Worte gepackt, teilweise sogar verwässert.
Insgesamt positiv beurteilte die Schweizer Delegation den Ausgang der Konferenz. Das Ziel, die Zahl der hungernden Menschen bis 2015 zu halbieren, bleibe. Zudem sei ein Konsens getroffen worden, die Entwicklungshilfe weiter zu verstärken. Die Konferenz habe dazu beigetragen, dass innerhalb der Entwicklungshilfe der Schwerpunkt auf die Bereiche Landwirtschaft und Entwicklung gelegt werde. Die vom Hunger direkt betroffenen Staaten hätten die Schlusserklärung allgemein gut aufgenommen, sagte Jaques Chavaz, Vizedirektor des Bundesamtes für Landwirtschaft, der in Abwesenheit von Bundesrat Pascal Couchepin die Schweizer Delegation leitete. Die Welternährungskonferenz sei Teil eines Prozesses. Es sei daher wichtig, dass an den künftigen internationalen Konferenzen der Gesamtzusammenhang im Auge behalten werde und sich die Treffen gegenseitig beeinflussten, sagte Chavaz gemäss SDA.
Mediendienst Nr. 2571 vom 20. Juni 2002