LID. Ende des vergangenen Jahres lagerten in den europäischen Kühlhäusern nach Informationen des Hannover Landvolk-Pressedienstes nur noch 50,000 Tonnen (t) Butter gegenüber 80,000 t im Jahr 1996. Bei einem Jahresverbrauch von 1,65 Mio. t Butter in den 15 EU-Mitgliedstaaten seien die Vorräte damit auf weniger als einen Monatsverbrauch geschrumpft. Gestiegen seien hingegen die Lagerbestände bei Getreide und Rindfleisch. Knapp fünf Mio. t Getreide lagerten Ende 1997 in der Intervention, davon waren 2,3 Mio. t Gerste und 2,2 Mio. t Roggen. Die Getreideexporteure werfen der EU-Kommission vor, mit ihrer restriktiven Exportpolitik die Chancen auf dem Weltmarkt nicht genutzt zu haben. Allein die Türkei habe im Sommer vergangenen Jahres über eine Mio. t Gerste angefordert, doch damals wurde die Exportlizenz von Brüssel nicht genehmigt. Zu einem Sorgenkind hätten sich inzwischen die hohen Interventionsbestände bei Rindfleisch entwickelt, teilte der Landvolk-Pressedienst weiter mit. Während 1995 die Lager restlos leergeräumt gewesen seien, stiegen ein Jahr später wegen der Absatzschwierigkeiten aufgrund der BSE-Krise die Lagerbestände auf 370,000 t an. Ende 1997 lagerten somit 550,000 t Rindfleisch in den europäischen Kühlhäusern.
Mediendienst Nr. 2356 vom 02. April 1998