LID. 30 Entwicklungs-, Umwelt-, Konsumenten- und Bauernorganisationen fordern den Bundesrat auf, keine Patente auf Leben zuzulassen. Eine am Montag gestartete Inseraten- und Postkartenkampagne soll öffentlichen Druck aufbauen und die geplante Anpassung der Schweizer Gesetzgebung an die europäische Gen-Patent-Richtlinie bekämpfen. Das Parlament hatte eine entsprechende Motion im April 1999 gegen links-grünen Widerstand überwiesen. Eine entsprechende Vorlage liegt jedoch noch nicht auf dem Tisch.
Jetzt sei der geeignete Moment, "einen Pflock einzuschlagen", sagte François Meienberg von der Erklärung von Bern (EvB) an einer Medienkonferenz. Nicht nur in der Schweiz stünden Revisionen des Patentrechtes an, sondern auch in der EU und in der WTO. Dabei gehe es überall um Patentierungsmöglichkeiten von Leben.
Die Organisationen wollen verhindern, dass Privatfirmen Patente auf menschliche Gene, Organe oder ganze Menschen sowie auf Pflanzen und Tiere besitzen können. Nebst der Sensibilisierung soll mit der Postkartenkampagne ausgelotet werden, wie gross die Unterstützung für ein allfälliges Referendum gegen eine Revision des Patentgesetzes ist.
Mediendienst Nr. 2481 vom 07. September 2000