LID. In der zentralfranzösischen Region Auvergne ist der Marketingansatz von Käse und Tourismus offensichtlich erfolgreich. Auf der vor drei Jahren eröffneten "Käsestrasse" sind im Schnitt täglich 600 Besucher unterwegs, um die Region und deren fünf Käsesorten mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (AOC) zu entdecken. Wie laut Presse- und Informationsdienst Agra-Europe (Age) die zuständige Vereinigung "Association des fromages d’ Auvergne" mitteilte, stösst die Käsestrasse auf eine breite Akzeptanz. Im Rahmen einer Besucherbefragung hätten 96 Prozent der Interviewten die Idee einer Käsestrasse begrüsst, und 95 Prozent der Touristen wollten die "Feinschmecker-etappen" ihren Freunden weiterempfehlen. Etwa 86 % der Befragten gaben an, dank der Käsestrasse bislang nicht gekannte Teile der Region entdeckt zu haben. Die Qualität des degustierten AOC-Käses wurde von 90 % der befragten Touristen gelobt. Bei den fünf AOC-Spezialitäten der Auvergne handelt es sich um die Blauschimmelkäse Fourme d’Ambert und Bleu d’Auvergne sowie um die gepressten Rohmilchkäse Cantal, Salers und Saint-Nectaire.
Laut Angaben der Initiatoren sei der Käsetourismus eine konkrete Möglichkeit, um das Vertrauen der Konsumenten in die regionalen Spezialitäten zu stärken, das Image zu verbessern und einen zusätzlichen wirtschaftlichen Aufschwung der Käsetradition in der Auvergne zu erreichen. Auf insgesamt 47 Etappen an der Käsestrasse habe der Besucher die Möglichkeit, sich über die Herstellungsmethoden der Käsespezialitäten zu informieren, diese zu kosten und direkt in den handwerklichen Käsereien oder Reifungskellern zu kaufen.
Mediendienst Nr. 2443 vom 09. Dezember 1999