wy. Die Apfelernte 1997 wird mit ca. 99’000 Tonnen rund einen Viertel unter dem Durchschnitt der letzten drei Jahre liegen. Dies ergeben Schätzungen des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW). Schuld an den zu erwartenden Ertragseinbussen sind die Fröste im April und Hagelschäden. Im Wallis konnten die Frostschäden durch Schutzvorrichtungen im Rahmen gehalten werden; die Ernte wird auf 31’800 Tonnen geschätzt (Vorjahr: 36’800 Tonnen). Die Ostschweiz dagegen litt sehr unter der Kälte; der Ernteertrag wird dementsprechend niedrig auf 32’600 Tonnen geschätzt (im sehr guten Vorjahr waren es 60’600 Tonnen). Auch bei den Birnen werden geringe Erträge erwartet. Das BLW rechnet mit einer Gesamternte von 19’300 Tonnen Birnen, was einen Rückgang von etwa einem Fünftel bedeuten würde.
Während die Aprilfröste sich massiv auf die Obstkulturen auswirkten, trug der Hagel, in geringerem Ausmass, auch zu den schlechten Erträgen bei. Insbesondere der als Hagelmonat berüchtigte Juli wurde auch dieses Jahr seinem Namen gerecht. Nach Auskunft der Schweizer Hagel-Versicherungs-Gesellschaft verteilten sich die Hagelschäden aber ziemlich gleichmässig über Zeit und Raum, das grosse Hagelereignis blieb aus. Leicht überdurchschnittlich betroffen waren nur das Entlebuch und das Emmental.
Beim Getreide, dessen Ernte in tieferen Lagen zur Zeit anläuft, sind die Prognosen etwas günstiger. Beim Schweizerischen Bauernverband (SBV) in Brugg erwartet man einen leichten Rückgang gegenüber dem ertragreichen Vorjahr und eine etwas tiefere Qualität, jedoch trotz Frost, Hagel und Nässe keine eigentlichen Einbrüche.
Mediendienst Nr. 2321 vom 31. Juli 1997