Allein die beiden grössten Produzenten Deutschland und Frankreich lieferten 1998 gemäss einer Zusammenstellung des Landvolk-Pressedienstes (LPD) mit 7,38 Millionen bzw. 5,28 Millionen Schlachtrindern und Kälbern fast die Hälfte des gesamten in der EU erzeugten Rindfleisches von 28,589 Millionen Stück. An dritter Stelle stand Italien mit 3,03 Millionen Schlachtrindern, gefolgt von Spanien mit 2,38 Millionen Stück und Grossbritannien mit 2,26 Millionen Stück. Auch die Niederländer lagen noch knapp über der Schwelle von zwei Millionen Schlachtrindern, während von der "grünen Insel" Irland nur 1,87 Millionen Tiere kamen. Die belgischen Mäster lieferten sogar nur 1,15 Millionen Rinder zur Schlachtung, während alle übrigen EU-Länder nur wenig zur gesamten Produktion der EU beisteuerten.
An der gesamten Bruttoeigenproduktion der EU von 22,58 Millionen Rindern hatten Bullen und Ochsen im vergangenen Jahr mit 10,94 Millionen Stück den grössten Anteil. Aus der Produktion ausscheidende Kühe standen mit 6,95 Millionen Stück in der Statistik, ausserdem wurden 4,7 Millionen nicht zur Zucht vorgesehene weibliche Jungrinder geschlachtet. Daneben haben die EU-Länder 5,89 Millionen Schlachtkälber produziert. Dabei lag Frankreich, wo 2,53 Millionen Kälber geschlachtet wurden, als offensichtliches Land der Gourmets mit Abstand vorn. Weiter spielte die Kälbermast lediglich in den Niederlanden mit 980,000 Stück und in Deutschland mit 730,000 Stück noch eine gewisse Rolle. Dagegen lag Deutschland bei den Schlachtungen ausgemästeter Bullen und Ochsen sowie Kühen und weiblicher Jungrinder mit 4,36 Millionen Stück nahezu gleich auf mit Frankreich, wo 4,71 Millionen Tiere dieser Kategorie geschlachtet wurden.
Marktexperten gehen davon aus, dass die Bruttoproduktion 1999 mit 28,47 Millionen Stück um 0,4 Prozent unter dem Wert von 1998 bleiben wird, das Niveau von 1997 würde damit sogar um drei Prozent unterschritten. Der leichte Angebotsrückgang resultiert vor allem aus einer Produktionseinschränkung in den Ländern mit grosser Rindfleischproduktion. Nach einem Minus von 4,7 Prozent im vergangenen Jahr wird in Deutschland die Rindfleischerzeugung erneut um 3,6 Prozent auf 5,09 Millionen Stück zurückgehen. Auch Frankreich wird die Produktion drosseln, während Spanien, Grossbritannien und vor allem Irland mehr erzeugen werden. Aufgrund des in den vergangenen Jahren stark zurückgegangenen Verbrauchs, der jetzt anstehenden Auslagerung von Rindfleisch aus der Intervention und des Zusammenbruchs der Exportmärkte steht der Rindfleischmarkt trotz der Produktionseinschränkung weiter unter Druck.
Quelle: LPD / SBV |