Die zunehmende Globalisierung der Märkte für Konsumgüter führt zu einer Verhärtung des Konkurrenzkampfes. Der Kampf um die Gunst der Kundschaft wird immer schwieriger, das Marketing nimmt an Bedeutung zu. Im Rahmen verschiedenster Vermarktungsinstrumente stellt sich auch die Frage, ob in der Schweiz hergestellte Produkte dank ihrem Ursprungsland Marktvorteile haben. Der Zentralverband schweizerischer Milchproduzenten (ZVSM) führte deshalb eine Tagung durch, in der die Bedeutung und Möglichkeiten von Herkunftsbezeichnungen beleuchtet wurde.
Image der Schweiz im Ausland
Eine Untersuchung zum Image der Schweiz im Ausland hat gezeigt, dass als positive Merkmale der Schweiz, Demokratie, Sprachen- und Kulturvielfalt, Ausbildungsniveau, Stabilität, Ordnung, Pflichtbewusstsein und die Wahrung traditioneller Werte der Schweiz auffallen. Negativ beurteilt wurde im Ausland das Preisniveau, die mangelde Spontaneität und der Hang zum Egoismus. Der Schweiz als Herkunftsort von Produkten und Dienstleistungen wird internationale Spitzenqualität, Genauigkeit, überdurchschnittliche Umweltfreundlichkeit und vertrauenswürdige Partnerschaft attestiert. Hingegen werden im internationalen Vergleich die Leistungen als zu wenig innovativ, die internationale Konkurrenzfähigkeit als ungenügend und die Unternehmenspolitik als zu wenig aggressiv eingestuft. Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten beurteilen die Qualität von inländischen Produkten als sehr gut, dies zeigt eine ZVSM-interne Studie. Unter Qualität wird dabei der hohe Produktionsstandard, die hohen gesetzlichen Anforderungen bezüglich Hygiene, Umweltschutz oder Verarbeitung bei der Nahrungsmittelherstellung hervorgehoben. Aus den Ergebnissen der Studie wird weiter ersichtlich, dass das Vertrauen in Schweizer Produkte bei der inländischen Bevölkerung gross ist, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Grundproduktion und die Verarbeitung in der Schweiz erfolgen.
Preis ist wichtiger als Ursprungsland
An der Tagung wurde darauf hingewiesen, dass die Bedeutung, die das Image des Herkunftlandes für den Absatz der Produkte hat, nicht überschätzt werden darf. Es kann zwar durchaus sein, dass die Vorstellungen, die ausländische Verbraucherkreise von der Schweiz haben, indirekt den Kaufentscheid positiv beeinflussen. Die Kaufkriterien wie beispielsweise der Preis oder die Verfügbarkeit bestimmen jedoch den Markterfolg stärker als die Herkunft. Folglich muss jede Branche und jeder Produzent sorgfältig abklären, ob eine Nutzung der Herkunftsbezeichnung als Marketing-Instrument in Frage kommt. LID