LID. Harte Worte an die Swiss Dairy Food (SDF) waren an der Delegiertenversammlung des Milchverbandes der Nordwestschweiz (MIBA) vom 25. April in Delémont JU zu hören. Hanspeter Müller, Geschäftsführer der MIBA, sagte, er sei vom Jahresergebnis der SDF "sehr, sehr enttäuscht", der Abschluss sei wesentlich schlechter als 1999. Das Betriebsergebnis sei um 17,2 Millionen gesunken, ohne dass dies so von der Firma kommuniziert worden sei. Man könne erwarten, "dass nach acht Jahren Sanierung etwas Entscheidendes passiert." Die MIBA hat sich im Mai 1999 von der damaligen Toni-Gruppe getrennt, hat aber immer noch Aktien der SDF.
Ansonsten konnte die MIBA über ein gutes Geschäftsjahr 2000 berichten. Die Neuausrichtung mit der Konzentration auf die Milch als Kerngeschäft und die MIBA-Rolle als Bindeglied zwischen den Milchproduzenten und den Milchverarbeitern habe sich als erfolgreich erwiesen, hiess es in Delémont. Umgesetzt wurden 210,1 Millionen Kilogramm Milch, was einem Mehrumsatz von 8,66 Prozent entspricht. Die Hauptabnehmer der MIBA sind ELSA SA (Migros) und Emmi AG. Der Milchpreis der MIBA bleibt für dieses Jahr grundsätzlich unverändert. Mit einer Milchpreiserhöhung von einem Rappen in den Monaten August, September und Oktober wird in Absprache mit Emmi ein Anreiz für Milchlieferungen in der eher "milchärmeren" Zeit geschaffen.
Jacques Gygax, Verantwortlicher Chef für die Rohstoffbewirtschaffung, wird als Geschäftsführer ab dem 1. Mai die MIBA-Hauptverantwortung übernehmen und Hanspeter Müller ersetzen.
Mediendienst Nr. 2513 vom 26. April 2001