mo. 90 Prozent des inländischen Angebotes kommen zur Zeit aus dem Gewächshaus. "Produzenten mit Folientunnels oder Gewächshäusern sind in einem so nassen Frühling im Vorteil", sagt Peter Märki, Direktor des Verbandes Schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP). Der gedeckte Anbau nimmt denn auch laufend zu. In den letzten 35 Jahren hat sich die Fläche von Gewächshäusern und Hochtunnels knapp vervierfacht (siehe Grafik). Diese Entwicklung führt jedoch zu Konflikten mit der Raumplanung und dem Landschaftsschutz.
Von Batavia über Eichblatt, Kopfsalat bis zu Lollo, Lattich und Nüsslisalat kommt zur Zeit der Salat fast ausschliesslich aus dem gedeckten Anbau. Aber auch Kohlrabi, Krautstiel und Radieschen werden unter Glas oder Folie geerntet. Einzig Bundzwiebeln und Rhabarber kommen aus dem Freiland. Die geernteten Mengen vermochten in den letzten Wochen aber den Bedarf nicht zu decken. "In den letzten drei Jahren wurden Ende Februar/Anfang März die letzten Kopfsalatimporte bewilligt", sagt Märki. Dieses Jahr wurden im März und April bis jetzt jede Woche 100 bis 200 Tonnen Importkontingente bewilligt. Die nicht verkauften Salate schmälern das Einkommen der Gemüseproduzenten empfindlich. Etwa 80 Millionen Franken, ein Fünftel des Jahresumsatzes, beträgt der Schaden laut einer Recherche der "Berner Zeitung" bis jetzt. Das Importkontingent von 270 Tonnen, das auf Ostern bewilligt wurde, wurde jedoch nur teilweise ausgeschöpft. Auf rund 100 Tonnen schätzt Märki die Importe. Das kalte, regnerische Wetter setzt nicht nur den Gemüseproduzenten zu, es verdirbt auch den Appetit auf Salat. Nicht nur die Schweiz leidet unter dem schlechten Wetter, auch im übrigen Europa ist es nass und kalt. Das Importangebot sei relativ knapp und die Preise für importierte Salate zum Teil höher als für Inlandware, so der VSGP.
Im Freiland hat sich die Situation in Mittelland noch nicht verbessert. Dennoch erwartet Märki für nächste Wochen die ersten Salate aus dem Freiland aus dem Kanton Genf und vor allem aus dem Tessin. Dort war das Wetter in den letzten Wochen besser.
Quelle: SZG |