LID. Der Gesundheitszustand des Schweizer Waldes ist stabil. Das zeigt der kürzlich veröffentlichte Sanasilva-Bericht 1999. Die Luftverschmutzung bleibt aber ein Langzeitrisiko für den Wald. Wie im Vorjahr hatten 19 Prozent der Bäume in ihrer Krone weniger Blätter oder Nadeln als normal. Im Lauf des Jahres starb einer von 200 Bäumen ab. Das werde als normal angesehen, teilte das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) mit. Der Zustand der Baumkronen wurde auf Stichprobeflächen im Abstand von 16 Kilometern beurteilt. Insgesamt 1’100 Bäume wurden untersucht. Das System wird in ganz Europa angewendet. Im Rahmen der "Langfristigen Waldökosystem-Forschung" des Bundes wurde der Kronenzustand an zusätzlichen 4’800 Bäumen auf Dauerbeobachtungsflächen erfasst. Auch auf den meisten dieser Flächen blieb der Zustand der Kronen 1999 stabil. Es gibt aber Ausnahmen: Auf einer Stichprobefläche im Wallis hat die Kronenverlichtung der Föhren markant zugenommen. Mögliche Gründe sind laut Buwal Trockenheit, Pilze und Käfer, die den Bäumen zusetzen. Generell bleiben die Schadstoffeinträge aus der Luft ein Langzeitrisiko für den Wald, wie das Buwal in Erinnerung ruft. Die Schadstoffbelastungen durch Säuren, Stickstoff und Ozon liegen fast überall über den kritischen Belastungsgrenzen. Der Schadstoffausstoss sei weiter zu vermindern, fordert das Buwal.
Mediendienst Nr. 2444 vom 16. Dezember 1999