LID. Wegen seiner Rolle bei der Einführung von Gensaaten sieht sich der Biotechnikriese Monsanto in den USA einer Schadensersatzklage ausgesetzt. Monsanto habe mit anderen Biotechnikfirmen ein Kartell gebildet, um dem Markt zu festgelegten Preisen gentechnisch verändertes Saatgut aufzuzwingen, hiess es in der Klageschrift, die beim Gericht in der Bundeshauptstadt Washington eingereicht wurde. Der Konzern habe seine Sorgfaltspflicht verletzt, weil er die Sicherheit der Gensaaten für Mensch und Umwelt nicht ausreichend geprüft habe. Hinter der Sammelklage steht die National Family Farm Coalition, eine Interessensvertretung bäuerlicher Kleinbetriebe in den USA. Die Biotechnikkonzerne sind mit ihren gentechnisch veränderten Organismen seit Monaten in der Defensive. Im Oktober erklärte Monsanto auf Druck der Rockefeller-Stiftung seinen Verzicht auf die Vermarktung von Saatgut, das durch Gentechnologie steril gemacht ist. Die Sammelkläger wollen Schadenersatz, eine Geldstrafe und gerichtliche Verfügungen gegen den Konzern erstreiten.
Mediendienst Nr. 2444 vom 16. Dezember 1999