LID. Frankreich und Italien wollen gemeinsam den Export ihrer landestypischen Spezialitäten in Drittländer forcieren. Ein entsprechendes Kooperationsabkommen ist laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Agra-Europe am 10. Januar in Mailand von der französischen Absatzförderungsgesellschaft für Nahrungs- und Genussmittel (Sopexa) und vom italienischen Aussenhandelsinstitut ICE im Beisein von Aussenhandelsminister Piero Fassino unterzeichnet worden.
Zwischen den beiden Ländern soll eine paritätische Gesellschaft gegründet werden, um mit Hilfe von Geldern aus Brüssel den Export von italienischen und französischen Spezialitäten in Drittländer zu fördern. Da der europäische Einigungsprozess mittlerweile an allen Fronten stattfinde, habe man sich darauf verständigt, dass die neue länderübergreifende Gesellschaft auch Exportförderungsorganisationen anderer EU-Mitgliedstaaten offen stehe, hiess es aus Mailand. Entscheidend sei allerdings laut Minister Fassino, dass die regionale Authentizität der Spezialitäten aus den einzelnen Produktionsgebieten erhalten bleibe. Das französisch-italienische Kooperationsabkommen wertete der Minister als einen "historischen Schritt".
Start der neuen Kooperation werden in den kommenden Monaten gemeinsame Messeauftritte von Sopexa und ICE in China und Japan sein. Weitere Aktionen seien bereits in Planung. Zunächst wolle man auf die Basiswerbung für Produkte wie Wein oder Käse setzen; dabei stehe die Verbraucheraufklärung und –schulung im Vordergrund. Dies sei insbesondere in Ländern mit anderer Esskultur unerlässlich. Mittelfristig soll auch das Internet für gemeinsame Aktionen genutzt werden. Die Sopexa will dort insbesondere über ihre Spezialitäten mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (AOC) oder geschützter Herkunftsbezeichnung (IGP) sowie über die anderen offiziellen französischen Gütezeichen-Produkte informieren.
Mediendienst Nr. 2450 vom 03. Februar 2000