Der Verband Schweizer Metzgermeister ist laut einer Pressemitteilung überrascht und erfreut über das Ausmass der Unterstützung in der Bevölkerung. Zwar habe man damit gerechnet, dass die Schweizer Konsumenten und Steuerzahler nichts vom Schlachtplan des Bundesrates wissen wollen. Dennoch sei es geradezu aufsehenerregend, dass im Zeitraum von lediglich sechs Wochen eine derart grosse Zahl an Petitionären ihre Unterschrift abgegeben haben.
Strukturelle Überschüsse durch bedarfsgerechte Produktion abbauen
Hans Widrig, CVP-Nationalrat des Kanton St. Gallen, betonte an einer Pressekonferenz denn auch, dass Bundesrat und Parlament die Petition als "Zeichen an der Wand" erkennen und danach handeln müssen. Als Mitglied der vorberatenden Nationalratskommission wertet Widrig den Antrag des Bundesrates "als Rückfall in jene Agrarpolitik, die glaubt, Marktungleichgewichte mit dem Einsatz von Steuermillionen ausgleichen zu können." Bruno Kamm, Präsident des Verbandes Schweizer Metzgermeister, ortete die Probleme auf dem Schlachtvieh- und Fleischmarkt nicht bei der BSE-Frage, sondern bei den strukturellen Überschüssen, die durch eine bedarfsgerechte Produktion abgebaut werden müssten.
Als erstes Ziel bezeichnete der Verband Schweizer Metzgermeister, dass der Schlachtplan des Bundesrates nun definitiv fallengelassen wird. Verständnis hat er für die rein aussenpolitische Massnahme, nach dem französischen Modell Tiere aus BSE-Beständen zu beseitigen. Ein vertretbarer finanzieller Aufwand würde es gestatten, die Chancen für eine Normalisierung der Aussenhandelsbeziehungen mit gewissen Ländern zu verbessern. Scharfe Opposition würde aber einer Verknüpfung dieser aussenwirtschaftlichen Manssnahme mit Aktionen erwachsen, die Überschüsse auf dem Inlandmarkt durch eine Entsorgung genusstauglicher Lebensmittel beseitigen wollen. LID