LID. Am Rande des EU-Agrarministerrates gab EU-Agrarkommissar Franz Fischler bekannt, wegen der immer noch bestehenden Blockade der USA gegen EU-Importe von Geflügel bei der Welthandelsorganisation WTO vorstellig werden zu wollen. Nachdem die USA das als Vergeltungsmassnahme für eine gleichartige Entscheidung der EU gedachte Importverbot für bestimmte Geflügelprodukte bis zum 30. Juni nicht wieder aufgehoben hätten, werde man entsprechende Schritte unternehmen. Verursacht wurde der Handelsstreit durch die Entscheidung der EU-Kommission, Geflügelimporten aus den USA vorerst die Einfuhr in die EU zu verweigern, da die dort gängige Methode der Behandlung der Schlachtkörper mit einer chlorhaltigen Lösung eine Gesundheitsgefährdung der Konsumenten darstelle. Daraufhin verhängten die USA, die laut eigenen Angaben durch die EU-Massnahmen jährlich Handelseinbussen in der Höhe von rund 75 Mio. Franken zu verzeichnen haben, ein Importverbot für einige EU-Produkte, vor allem Foie Gras und Geflügelpasteten aus Frankreich. EU-Beamte bezifferten das Ausmass der US-Blockade mit 1,5 bis 2,25 Mio. Franken.
Mediendienst Nr. 2321 vom 31. Juli 1997