Die SEG, eine Vereinigung von schweizerischen Geflügelproduzenten mit Geschäftsstelle in Bern, verweist im Jahresbericht 1995 darauf, dass die Konsumentinnen und Konsumenten in den Läden vermehrt nach Schweizer Eiern gegriffen haben. Insgesamt wurden 592 Mio. Schweizer Schaleneier verkauft, gegenüber 264 Mio. Importeiern. Der Anteil der Inlandproduktion hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent, insgesamt seit 1990 um 5 % auf neu 68 % gesteigert. Generell ist der Eierkonsum aber eher rückläufig. Am Inlandmarkt der verkauften Eier halten die SEG-Genossenschaften Bern, Romandie, Wallis sowie Zürich und Basel 1995 einen Anteil von 35,3 Prozent.
Entgegen dem Trend der Abnahme der tierischen Produktion hat die Geflügelhaltung 1995 prozentual sogar einige Anteile zugelegt. Die Produktion hat um 5,2 % auf 39,750 Tonnen zugenommen und erreicht einen Inlandmarktanteil von knapp 51 %. Verringerte Importe haben aber für eine ungefähr gleichbleibende Zahl im Vergleich zum Vorjahr 1994 geführt.
4,5 % Anteil an Endproduktion der Landwirtschaft
Die Eierproduktion hat einen Umsatz von 205 Mio. Fr. erzielt, was einer Zunahme von 2 % entspricht. Das Geflügelfleisch weist Umsatzzahlen von 197 Mio. Fr. aus (plus 3,7 %), was der Geflügelwirtschaft mit insgesamt 402 Mio. Fr. einen Produktionsanteil von 4,5 % in der Landwirtschaft sichert.
Die Steigerung beim Geflügelfleisch wird aber durch eine Senkung der Preise an die Produzenten geschmälert. Und in Anbetracht, dass die dem Produzenten ausbezahlten Durchschittspreise für Eier nur wenig vom Jahr 1994 abweichen, wird der Verlauf der Geschäfte in diesem Jahr aufschlussreich sein. Wie der Bericht speziell vermerkt, liegen bei den Zahlen vor 1995 weniger Umfrageangaben zugrunde, so dass die Zahlen für das Jahr 1996 interessante Aufschlüsse geben werden über verlässlichere Tendenzen.
Nationalrat Karl Tschuppert, Mitglied der Geschäftsleitung der SEG, verweist im einleitenden Wort zum Jahresbericht 1995 der SEG darauf, dass ein noch so guter Unternehmer "sich nie gegen Weltmarktpreise behaupten kann, die letztlich immer das Resultat der Agrarstützung anderer Länder sein werden." Um so gewichtiger werden die Neuerungen von 1996, die für den Eierverkauf ab September statt des Zielpreises eine freie Vermarktung und für das Geflügel geregelte Importbestimmungen vorsehen. LID