LID. Wegen der grossen Feuchtigkeit herrscht in den Heutstöcken erhöhte Brandgefahr. Die Gebäudeversicherung des Kantons Luzern hat die Bauern aufgerufen, ihre Futterstöcke sorgsam zu überwachen.
Wegen der durchnässten Böden haben die Landwirte mit dem Heu auch viel Feuchtigkeit in die Scheunen eingebracht. Deshalb besteht die Gefahr einer Übergärung und damit einer Überhitzung. Die Heuwehr hat Anfang Juni innerhalb einer einzigen Woche sechs mal eingreifen müssen und über Stunden rund 20 Heustöcke entlüften und belüften müssen.
Die Überwachung der Futterstöcke sei sehr wichtig, schreibt das Feuerwehrinspektorat Luzern in einer Mitteilung. In einigen Scheunen seien die Temperaturen in kurzer Zeit auf 75 Grad geklettert. Die Gebäudeversicherung ruft die Bauern dazu auf, bei einer Temperatur von über 50 Grad die Feuerwehr zu alarmieren. Dieser Wert zeigt an, dass eine Übergärung droht. Wie Hans Haas vom Feuerwehrzentrum in Reussbühl gegenüber der Nachrichtenagentur SDA erklärte, wird es ab etwa 80 Grad gefährlich, weil dann thermophile Bakterien zum Zuge kommen. Bei 90 Grad setzt ein chemischer Prozess ein, der zur Selbstentzündung führt.
Bei einer normalen Gärung klingt die Temperatur nach zwei Wochen wieder ab. Bei einer Übergärung muss die Heuwehr zunächst die Gase absaugen, bis das Heu weniger als 40 Grad warm ist. Erst dann darf die Scheune wieder belüftet werden. Laut Haas kann sich ein Heustock bis auf 135 Grad erhitzen.
Mediendienst Nr. 2417 vom 10. Juni 1999