LID. Die Vereinigung Fructus, die alte Obstsorten in der Schweiz erhält, hat im Januar in Zusammenarbeit mit Pro Specie Rara veschiedene Projekte für das Bundesprogramm zur Erhaltung der Artenvielfalt eingereicht. Diese umfassen eine gesamtschweizerische Inventarisierung von Obst- und Beerensorten, die langfristige Erhaltung von Genressourcen beim Obst, die Inventarisierung, Beschreibung und Erhaltung der Walnüsse in der Westschweiz und die Erhaltung einheimischer Kastaniensorten im Tessin. Bei weiteren Projektgesuchen ist Fructus als Partner beteiligt, wie die Vereinigung mitteilt. Die Projekteingaben werden vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) geprüft.
Im Anschluss an die Konferenz von Rio 1992 über Umwelt und Entwicklung, hat die Schweiz die Konvention über die biologische Vielfalt ratifiziert. Dabei verpflichtete sie sich, die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt zu fördern. Das BLW setzte eine Arbeitsgruppe ein, mit dem Auftrag, Massnahmen zur Erhaltung der genetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft in der Schweiz vorzuschlagen. Eine projektorientierte Finanzierung privater Initiativen durch den Bund sieht für 1999 1 Mio Franken und später mehr als 2 Mio Fr. pro Jahr vor. Mit der Koordination der Arbeiten hat der Bund die "Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen" (SKEK) betraut.
Es sei erfreulich, dass die Bedeutung der biologischen Vielfalt als Kapital für die Zukunft heute von breiten Kreisen anerkannt werde, schreibt Fructus zu ihren Projekteingaben. Die Vereinigung wolle "mit Elan ihre Tätigkeit zugunsten der Obstvielfalt" fortführen.
Mediendienst Nr. 2400 vom 11. Februar 1999