
Fenchel ist nicht nur ein traditionelles Hausmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden, sondern kann auch genüsslich, roh oder gekocht, verspiesen werden. Das Knollengemüse hat jetzt Saison.
Fenchel vielfältig nutzbar und zudem sehr gesund. Die Blüten können zu Sirup verarbeitet werden, die Früchte helfen als Gewürz oder Tee bei Blähungen und Husten und die Knolle ist als Gemüse oder Salat geniessbar. In der Schweiz hat Fenchel von Mai bis November Saison.
Ursprünglich stammt das Knollengemüse aus der Mittelmeerregion. Im Mittelalter wurde die Knollenpflanze von den Benediktinermönchen in die Schweiz gebracht. Seit dem zweiten Weltkrieg erfreut sie sich zunehmender Beliebtheit. 2016 wurden in der Schweiz 6'461 Tonnen Fenchel geerntet und weitere 8'360 Tonnen importiert. Der Pro-Kopf-Konsum liegt bei 1,78 Kilo.
Magische Wirkung
Früher wurde dem Fenchel eine magische Wirkung zugesprochen. Bei religiösen Mysterienspielen trugen die Griechen ihn als Kranz um den Hals und im Mittelalter wurde er in Türrahmen und Schlüssellöcher gesteckt, um sich vor dem Bösen zu schützen.
Heute wird der Fenchel auf Grund seiner gesunden Ballaststoffe und Vitaminen geschätzt. 200 Gramm Fenchel decken bereits ein Viertel des täglichen Kalziumbedarfs. Fenchel besteht zu mehr als 80 Prozent aus Wasser - 100 Gramm haben lediglich 19 Kalorien. Zudem regt Fenchel die Verdauung an und hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt.
Fencheltee gehört nebst Pfefferminz- und Kamillentee zu den beliebtesten Kräutertees. Fenchelhonig kann als Hausmittel bei Erkältungen und Magen-Darm-Problemen eingesetzt werden.
Anis-Geschmack durch ätherisches Öl
Es gibt 3 Fenchelsorten: Den Gemüsefenchel, den Gewürzfenchel und den Wildfenchel. Diese unterscheiden sich jeweils leicht im Geschmack voneinander. Der Fenchel gehört zur Familie der Doldenblüter. Der anis-artige Geschmack des Fenchels kommt durch das im Fenchel enthaltene ätherische Öl Oleum Foeniculi.
Die Aussaat erfolgt Anfang Juli. Wird früher gesät, so bilden sich keine Knollen, sondern der Fenchel wächst weiter und erzeugt stattdessen Blüten und Samen. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 40cm bis 2 Meter.

Fenchel-Carpaccio
Zutaten
Zubereiten: ca. 30 Minuten
Für 4 Personen
Backpapier für das Blech
Strudelteig-Röllchen:
- 60 g Strudelteig, 2 Blätter
- wenig Bratcrème
- ¼-½ TL Fenchelsamen, geröstet, gemörsert
- Salz, Pfeffer
Sauce:
- 2 EL weisser Balsamico-Essig
- wenig Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
- 3-4 EL Raps- oder Nussöl
Carpaccio:
- 2-3 Fenchel, ca. 800 g, gerüstet, fein gehobelt
- 1-2 rote Äpfel, gerüstet, halbiert oder geviertelt, gehobelt
- 25 g Haselnüsse, grob gehackt
- Gewürz-Fenchelkraut zum Garnieren
Zubereitung
1. Röllchen: Teig auseinanderfalten, mit Bratcrème bepinseln und würzen. Zu Röllchen drehen, schräg in 10-15 cm lange Stücke schneiden, mit Bratcrème bepinseln, auf das vorbereitete Blech legen. In der Mitte des auf 220°C, vorgeheizten Ofens 5-8 Minuten backen.
2. Sauce: Alle Zutaten verrühren.
3. Carpaccio: Fenchel und Äpfel auf Tellern auslegen, mit der Sauce beträufeln. Mit Nüssen und Fenchelkrautgarnieren. Strudelteig-Röllchen dazu servieren.
Fenchelsamen gibt es in der Apotheke, Drogerie oder im Reformhaus.
Quelle: Swissmilk