

In der Schweiz ist Federkohl nur wenig verbreitet. Ganz im Gegensatz zu Norddeutschland, wo der Federkohl grosse Beliebtheit geniesst. Er wird dort gerne als traditionelles Mahl bei festlichen Anlässen gereicht. Wer allerdings in Norddeutschland nach Federkohl fragt, wird nicht verstanden werden. Denn dort heisst er Grünkohl, in einigen Regionen auch Braunkohl. Wegen seines aussergewöhnlichen palmenähnlichen Wuchses wird er auch "Friesische Palme" genannt. Und auch in einigen Regionen Afrikas ist das Gemüse stark verbreitet.
Tipp der Woche
Dank seines speziellen Aussehens kann man Federkohl auch als dekoratives Element zusammen mit Blumen und Zierpflanzen zu Hause anbauen. Je nach Geschmack können unterschiedliche Sorten in verschiedenen Farben verwendet werden.
Wenig Anbau in der Schweiz
In der Schweiz ist der Federkohl ein Nischengemüse. 2013 wurden 71 Tonnen geerntet und dazu noch 15 Tonnen importiert. Das Gemüse hat also noch Steigerungspotenzial. Zu kaufen gibt es den Federkohl hauptsächlich auf Märkten, in Spezialitätenläden oder grossen Filialen der Detailhändler. Doch das könnte sich bald ändern, da der Federkohl in den USA (englischer Name: Kale) im Trend liegt. Dort wird er in grünen Smoothies verwendet und es werden ihm ausserordentlich positive Eigenschaften für die Gesundheit zugeschrieben.
Frost tut ihm gut
Federkohl ist ein robustes Gemüse und kann auch Temperaturen von bis zu -15 Grad schadlos überstehen. Er kann deshalb auch den ganzen Winter hindurch geerntet werden. Seinen besten Geschmack erhält er auch erst, wenn er einen Frost erlebt hat. Dann wird nämlich die Produktion eines Enzyms gehemmt und der Traubenzuckergehalt steigt an, was ihm eine angenehme Süsse verleiht.
Federkohl kann auf vielfältige Weise gegessen werden. Er gibt blanchiert einen guten Salat ab, passt aber auch hervorragend zu währschaften Gerichten, wie etwa Platten mit Würsten, Speck und Schinken.
Grüne Polenta
Für 4 Personen
250 g Federkohl; 1 Knoblauchzehe, geschält; 5-7 dl kräftige Bouillon; 150 g Maisgriess; 50 g Butter; 50 g Gruyère, gerieben; Salz; Pfeffer
Kohl mit Knoblauch in siedendem Salzwasser blanchieren. Gut abtropfen lassen, mit Knoblauch fein hacken. Bouillon aufkochen, Hitze reduzieren. Mais unter Rühren einrieseln lassen und rühren, bis er bindet. Halb zugedeckt bei kleinster Hitze 15-20 Minuten köcheln. Gemüse, Butter und Gruyère zur Polenta geben, abschmecken. Reste: Polenta 2 cm hoch auf ein nass gespültes Blech streichen, auskühlen lassen. In Stücke schneiden, in Bratbutter unter Wenden goldbraun braten. Schmeckt auch kalt. Dazu passt: Gemischter Blattsalat, Fleischspiessli, Cipollata oder Braten.
Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte