LID. Die Europäische Union (EU) strebt ab dem Jahr 2000 neue Verhandlungen über eine Liberalisierung des Welthandels und insbesondere der Landwirtschaft an. Die Handels- und Wirtschaftsminister der EU beschlossen Ende März, die USA und Japan zu solchen Verhandlungen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) aufzufordern. Die EU will diesen Vorschlag beim WTO-Ministertreffen von Ende Mai in Genf offiziell unterbreiten. Laut EU-Aussenhandelskommissar Leon Brittan soll es bei der neuen WTO-Runde nicht nur um den Abbau von Tarifen und Zöllen in der Landwirtschaft gehen, sondern auch um Dienstleistungen oder Copyright-Rechte. Im Schlussabkommen der 1994 zu Ende gegangenen letzten Welthandelsrunde hatten sich die teilnehmenden Staaten darauf geeinigt, neue Gespräche über die Liberalisierung des Agrarsektors ab Ende 1999 aufzunehmen. In letzter Zeit zeigte sich jedoch vor allem Japan eher ablehnend dem Vorhaben gegenüber.
Mediendienst Nr. 2356 vom 02. April 1998