LID. Die EU-Kommission wolle bei der laufenden WTO-Runde stärker den Ton angeben, kündigte EU-Agrarkommissar Franz Fischler kündigte am 16. Januar an der Grünen Woche in Berlin an. Dies könne sie allerdings nur, wenn sie auch ein Verhandlungskapital dafür habe. In diesem Zusammenhang wies der Kommissar die Kritik zurück, die EU gebe die "blue-box"-Masssnahmen aus verhandlungstaktischen Gründen auf. Die EU lasse lediglich die Bereitschaft erkennen, die Ausgaben für die "blue box" (Marktordnungsausgaben wie Flächen- und Tierprämien) zu verringern, zitiert der österreichische Agrarpressedienst AIZ den EU-Kommissar. Das von der EU-Kommission Ende Dezember 2002 präsentierte Angebot an die WTO sehe mehr Marktöffnung, einen Abbau wettbewerbsverzerrender Subventionen, eine Berücksichtigung der Anliegen der Entwicklungsländer sowie eine klare Disziplin für alle Formen der Exportförderung vor. Schlupflöcher wie die so genannte "de minimis Regel" (geringfügige Förderungen von Kürzung ausgenommen) von denen die USA profitierten, müssten endlich gestopft werden.
Mediendienst Nr. 2600 vom 23. Januar 2003