LID. Das Europäische Umweltbüro (EEB) in Brüssel hat Steuererleichterungen für Betriebsmittel im biologischen Landbau vorgeschlagen. Gemäss einer Studie könnten mit einer solchen Massnahme sowohl die Produktion wie auch die Nachfrage nach biologischen Produkten gefördert werden, schreibt das Agrarische Informationszentrum (AIZ). Wenn der Mehrwertsteuersatz für die ökologische Produktion auf Null reduziert würde, könnten die Biobauern kostengünstiger produzieren und ihre Produkte entsprechend billiger als bisher verkaufen. Dadurch würde die Preisspanne zwischen konventionellen und biologischen Produkten verringert. Gemäss Studie könnte die Nachfrage nach Bioprodukten um 10 Prozent zunehmen, was eine zusätzlichen Ökofläche von 300,000 Hektaren erfordern würde. Nach Einschätzungen des EEB würde diese Massnahme in Ländern mit hohen Steuersätzen, zum Beispiel in Deutschland, Dänemark, Finnland und Schweden, zu einem Bioboom führen. Die beiden Landwirtschaftsverbände der EU, COPA und COGECA, können dieser Idee hingegen wenig Positives abgewinnen. Deren Generalsekretär, Risto Volanen, verwehrte sich dagegen, dass nur der Biosektor von Steuererleichterungen profitieren soll. Er forderte dagegen Steuersenkungen für die gesamte Landwirtschaft, um die Konsumentenpreise tief halten zu können. Volanen betonte, dass die konventionelle Landwirtschaft nicht bestraft werden dürfe, nur weil sie einen dementsprechend grossen Markt bediene.
Mediendienst Nr. 2554 vom 21. Februar 2002