LID. Der europäische Milchmarkt wird gegenwärtig massiv durch die staatliche Intervention gestützt. Von Januar bis April des laufenden Jahres sind 64,190 Tonnen Butter in die staatliche Intervention verkauft worden, meldet die Agentur Agra-Europe (AgE) auf Grund von Erhebungen der deutschen Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle. Damit wurde in vier Monaten mehr Butter eingelagert als in den letzten zehn Jahren jeweils in einem Kalenderjahr. Die öffentlichen Marktordnungsbestände von Butter beliefen sich Ende April auf 113,500 Tonnen, 47,900 t mehr als im Vorjahr. Auch die privaten Vorräte seien gestiegen, schreibt AgE weiter. Bei Magermilchpulver ist die Intervention gegenwärtig Hauptabnehmerin. Seit März wurden insgesamt 39,900 t Magermilchpulver für die Intervention angemeldet, während in den zwei Jahren zuvor keine Ankäufe stattgefunden hatten. In der EU ist die Intervention von Magermilchpulver jeweils vom Anfang März bis Ende August möglich, von Butter das ganze Jahr über. Sie wird eröffnet, sobald der Marktpreis für Blockbutter zwei Wochen in Folge unter der Schwelle von 92 Prozent des Interventionspreises liegt. Der Ankauf erfolgt im Ausschreibungsverfahren, wobei 90 Prozent des Interventionspreises garantiert sind.
Mediendienst Nr. 2566 vom 16. Mai 2002